Um die Klimaziele des Landes zu erreichen hat die L-Bank die Besitzer von Eigentumswohnungen in den Blick genommen. Im Südwesten gibt es deutlich mehr Eigentumswohnungen als im Bundesdurchschnitt.
Stuttgart - Die Förderbank des Landes hat bis Ende September im Südwesten mehr energetische Sanierungen von Eigentumswohnungen finanziert als im gesamten Vorjahr. Die Förderdarlehen der L-Bank richten sich nicht an einzelne Wohnungsbesitzer sondern an die Wohneigentümergemeinschaft (WEG). „Der Modernisierungsbedarf bei WEG-Immobilien ist nach wie vor enorm“, sagt L-Bank-Chef Axel Nawrath. Von Januar bis September 2015 hat die L-Bank 2740 Wohneinheiten mit 19,6 Millionen Euro finanziert. „Wir rechnet damit, „dass die Nachfrage mindestens auf dem jetzt erreichten hohen Niveau bleiben wird,“sagt Nawrath.
In Baden-Württemberg gibt es im Vergleich zum Bundesgebiet überdurchschnittlich viele Eigentumswohnungen, die aber bei der energetischen Sanierung hinterher hinken. Das zeigt eine aktuelle Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der L-Bank erstellt hat und die unserer Zeitung vorliegt. Jede dritte Wohnung im Südwesten ist eine Eigentumswohnung, in den Städten ist der Anteil noch deutlich höher. Spitzenreiter ist Freiburg mit einem Anteil von 45 Prozent gefolgt von Stuttgart mit 41 Prozent. Bundesweit machen Eigentumswohnungen 22 Prozent des Gesamtwohnungsbestands aus.
Ein Drittel der Gebäude mit Eigentumswohnungen im Südwesten ist in den Jahren zwischen 1960 und 1979 gebaut worden, was auf „wesentliche Potenziale“ für energetische Sanierungen schließen lässt. Die steigende Nachfrage nach Finanzierungen für Wohnungseigentümergemeinschaften begründet die Studie auch damit, dass die Förderdarlehen mit einer Ausfallbürgschaft des Landes kombiniert werden. Mit diesem Programm habe die L-Bank 2012 eine Vorreiterrolle übernommen. Seit Herbst 2014 sichert auch die Förderbank in Hessen entsprechende Kredite über eine Landesbürgschaft ab.