EnBW-Konzernchef Frank Mastiaux – Mehr Erneuerbare Energien lautet die Devise Foto: dpa

Mittlerweile sind es nicht mehr die Energieversorger, die die Energiewende torpedieren, sondern die Politik, sagt Wirtschaftsredakteur Walther Rosenberger. Durch Nichtstun!

Die EnBW, ein Unternehmen, dem bald der Saft ausgeht? Die seit Jahren geführte Diskussion um Probleme im Energiesektor und die verhagelte Energiewende könnte diesen Eindruck erwecken. Und tatsächlich sind die Hürden für die vier deutschen Atomkonzerne hoch. Unüberwindbar sind sie indes nicht.

Das trifft auch auf die Karlsruher EnBW zu. Deren Chef Frank Mastiaux, hat seit seinem Amtsantritt Ende 2012 vieles richtig gemacht. Er hat auf Schnellschüsse verzichtet, sich Zeit zur Analyse der Lage genommen und erst dann Maßnahmen verkündet. Diese haben es in sich. Im Kern zielen sie auf eine weitgehende Abkehr von bisherigen Geschäftsmodell, also dem Verkauf von Strom aus großen Meilern.

Für die EnBW ist das der einzige Weg, und bisher scheint es, als habe Mastiaux auch die Mitarbeiter bei diesem zweifellos ziemlich ungemütlichen Unterfangen hinter sich. Keine Unterstützung kommt dagegen aus der Politik. Über die Bedingungen, zu denen alte Kraftwerke weiter betrieben werden sollen, wird endlos diskutiert. Gleiches gilt für den Bau dringend nötiger Stromtrassen. Dieses Nichtstun torpediert das Projekt Energiewende im Moment deutlich mehr als die vermeintlich störrischen Energiekonzerne.