Jongliert mit roten Zahlen: EnBW-Chef Mastiaux auf der Pressekonferenz Foto: dpa

Mit einem neuerlichen Sparprogramm reagiert der Energieversorger EnBW auf einbrechende Gewinne. 500 Stellen sind in Gefahr. Der Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr: 450,7 Millionen Euro.  

Karlsruhe - Mit einem neuerlichen Sparprogramm reagiert der Energieversorger EnBW auf einbrechende Gewinne.

„Bis 2020 wollen wir so noch einmal zusätzlich rund 400 Millionen Euro an Verbesserung realisieren“, sagte EnBW-Konzernchef Frank Mastiaux am Dienstag in Karlsruhe. Nach Angaben eines Sprechers schlagen zunächst noch niedrigere Sparbeträge zu Buche. Eine Folge ist der geplante Abbau von bis zu 500 Stellen an den EnBW-Kraftwerkstandorten. Es gehe darum, Aufgaben – etwa in der Verwaltung der einzelnen Meiler – zusammenzuziehen und „Dopplungen zu vermeiden“, sagte Mastiaux. Man führe derzeit „sehr konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über sozialverträgliche Regelungen“, sagte der EnBW-Chef. Wo es gehe, versuche man den Mitarbeitern alternative Angebote zu machen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Karlsruher Versorger unter dem Strich einen Verlust von 450,7 Millionen Euro eingefahren. Im operativen Geschäft – vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – verdiente der Konzern aber rund 2,2 Milliarden Euro, ein Rückgang um 2,6 Prozent. Allerdings fließe mittlerweile jeder dritte Euro der Investitionen in erneuerbare Energien.

Das größte Loch in die EnBW-Bilanz rissen Kraftwerke, deren Strom sich an den Energiemärkten nur noch zu Spottpreisen verkauft und die deswegen an Wert verlieren. Gut 900 Millionen Euro musste EnBW daher abschreiben, allein 700 Millionen auf ein neues Kraftwerk in Karlsruhe.

Trotz sinkender Beschaffungspreise für Energie sieht EnBW keine Spielräume für weitere Preissenkungen im Endkundengeschäft mit Strom und Gas. Am aktuellen Stand werde sich nichts ändern, sagte Mastiaux.