Das Firmenlogo des Energieunternehmens aus Karlsruhe. Foto: dpa

Umstände, wie es zum Wiedereinstieg des Landes bei der EnBW kam, werden immer mysteriöser.

Stuttgart - Die Umstände, wie es  im Herbst 2010 zum Wiedereinstieg des Landes bei der Energie Baden-Württemberg (EnBW) kam, bleiben rätselhaft. Nach Informationen unserer Zeitung wurde der Kaufpreis von knapp fünf Milliarden Euro, den der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) an den französischen Staatskonzern EdF für das Aktienpaket bezahlte, zwar geprüft, wie es zu dem Preis kam, ist aber unklar. Das geht aus einem Schreiben hervor, das die Investmentbank Morgan Stanley jetzt an den Untersuchungsausschuss des Landtags gesandt hat. Der Kaufpreis sei nicht „ermittelt“ worden,  heißt es in dem Brief.

In den bisherigen Vernehmungen vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags hatten alle Zeugen erklärt,   das Land und die EdF hätten sich relativ schnell auf einen Kaufpreis von 40 Euro pro Aktie zuzüglich einer Dividende von 1,50 Euro pro Aktie geeinigt.

Preis von 41,50 Euro „angemessen und fair“

Dirk Notheis, Deutschland-Chef der Investmentbank Morgan Stanley, hatte in seiner Vernehmung Ende März betont,  sein Haus habe den ausgearbeiteten Vertrag und den Kaufpreis in „einem hoch professionellen Verfahren“ geprüft, der Preis von 41,50 Euro sei „angemessen und fair“ gewesen.

An diesem Freitag setzt der Untersuchungsausschuss seine Vernehmungen fort. Dann wird unter anderen der frühere Staatsminister Helmut Rau (CDU) zum damaligen Geheim-Deal aussagen müssen.   Der Plan, die Vernehmungen noch vor der Sommerpause abzuschließen, ist wahrscheinlich  nicht mehr zu halten, nachdem neue Zeugen geladen und zu der Operation „Olympia“ befragt werden sollen.