Im Streit um den EnBW-Deal ist ein Dokument aufgetaucht, das Stefan Mappus entlasten könnte.

Stuttgart - Vor dem Wiedereinstieg des Landes beim Energieversorger EnBW hat der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) den Wert des Aktienpakets von Experten genau prüfen lassen. Dies geht nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten aus einem jetzt aufgetauchten Dokument hervor, das Mappus teilweise entlastet und wichtig werden könnte für den Untersuchungsausschuss zum EnBW-Deal. Die grün-rote Regierungskoalition von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte wiederholt den Vorwurf erhoben, Mappus habe die bei solchen Geschäften übliche Werthaltigkeitsprüfung nicht gemacht.

In einem mit den Worten „streng vertraulich“ gekennzeichneten Papier vom 30. November 2010, das unserer Zeitung vorliegt, schickte die Investmentbank Morgan Stanley eine Art Auftragsbestätigung an das Staatsministerium in Stuttgart. „Wir werden den Auftraggeber zu den finanziellen Aspekten der Transaktion beraten sowie bei der Anbahnung und Umsetzung der Transaktion unterstützen“, heißt es darin. „Auf Ihre Bitte hin werden wir darüber hinaus zur Angemessenheit des in der Transaktion zu zahlenden Kaufpreises ein unserer üblichen Praxis entsprechendes Gutachten, so genannte Fairness Opinion, abgeben.“