Der damalige Ministerpräsident Stefan Mappus am 7. Dezember 2010: Gerade hatte er den Teil-Kauf der EnBW durch das Land verkündet. Foto: dpa

Es hätte ein Riesengeschäft werden sollen – jetzt zeigt sich jedoch immer mehr: Es war ein teurer Fehler für das Land Baden-Württemberg, 2010 Teile der EnBW zu kaufen. Auch dieses Jahr laufen wieder Verluste auf.

Stuttgart - Der Kauf von gut 46,5 Prozent der Anteile am Energieversorger EnBW wird für Baden-Württemberg immer teurer. Die Landesgesellschaft Neckarpri, über die das Land die EnBW-Anteile hält, hat im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag: 30 Juni) einen Rekord-Verlust in Höhe von 46 Millionen Euro eingefahren. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Neckarpri hervor. Bereits in den Vorjahren hatte die Gesellschaft Verluste eingefahren, allerdings geringere.

Die Fehlbeträge ergeben sich, weil die Dividenden, die Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW an seine Aktionäre ausbezahlt, sinken. Waren es im vergangenen Jahr noch 85 Eurocent, ist dieser Betrag 2014 auf 69 Eurocent zusammengeschrumpft. Damit sinken auch die Einnahmen der Neckarpri. Dem gegenüber stehen die Finanzierungskosten für den Fünf-Milliarden-Euro-Kredit, mit dem die Regierung unter Stefan Mappus (CDU) Ende 2010 den EnBW-Deal finanzierte. Diese übersteigen die Einnahmen durch die Dividenden bei weitem.

Damit die Neckarpri 2014/15 ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften könnte, müsste die EnBW zukünftig eine Dividende von 1,05 je Aktie ausweisen – das gilt als extrem unwahrscheinlich.