Dass an Stuttgart 21 weitergebaut wird, wünschen sich laut einer Emnid-Umfrage 62 Prozent der Baden-Württemberger. Bundesweit sieht das ganz anders aus. Foto: dpa

62 Prozent der befragten Baden-Württemberger sind laut einer Emnid-Umfrage für einen Weiterbau von Stuttgart 21, 26 Prozent dagegen. Bundesweit sieht das ganz anders aus: Hier stimmten nur 48 Prozent dafür.

Stuttgart - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 gewinnt in der baden-württembergischen Bevölkerung laut einer Umfrage an Zustimmung. 62 Prozent der befragten Baden-Württemberger sind demnach für einen Weiterbau, 26 Prozent dagegen. Bundesweit sieht das Ergebnis der Emnid-Umfrage im Auftrag des Fernsehsenders N24 allerdings anders aus: Nur 48 Prozent der rund 1000 Befragten stimmten für einen Weiterbau, 37 Prozent dagegen.

Die verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Nicole Razavi, sagte mit Blick auf die Zahlen für den Südwesten: „Damit ist Zustimmung für Stuttgart 21 in der Bevölkerung seit der Volksabstimmung nochmals deutlich angestiegen.“ Die Bürger hätten verstanden, dass das Land bei einem Scheitern des Projekts auf mehr als zwei Milliarden Euro reinen Ausstiegskosten sitzen bliebe. Zudem müssten dann noch nicht bekannte Milliardenbeträge für eine Sanierung des Stuttgarter Bahnhofs gezahlt werden, ohne dass der Bahnknoten leistungsfähiger würde. Die Bürger im Land sind weitsichtiger als die Projektgegner“, sagte Razavi.

Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hatte die Umfrage am Dienstag durchgeführt. Kurz zuvor war ein internes Papier des Bundesverkehrsministeriums mit kritischen Punkten bekanntgeworden. Darin heißt es unter anderem: „Die Argumente, eine weitere Finanzierung nicht abzulehnen, sind zu schwach.“ Das hatte eine neue Debatte um die Zukunft des geplanten Tiefbahnhofs ausgelöst.