Die Bauarbeiter kommen erst 2017 an die Remstalstraße. Foto: Achim Zweygarth

Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium wird Modellstandort für innovative Lernkonzepte. Dazu soll auch der Schulneubau passen. Der Architekturwettbewerb ist entschieden. Bis die Bauarbeiter anrücken, dauert es aber noch bis 2017.

Bad Cannstatt - Der Architektenwettbewerb für den Neubau des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums ist entschieden, trotzdem müssen sich die Schüler und Lehrer noch einige Jahre gedulden, bis aus der Theorie Wirklichkeit wird. In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats erklärten zwei Vertreter des Hochbauamtes, dass die Bauarbeiten im Herbst 2017 beginnen und der Schulneubau somit im Jahr 2020 oder 2021 fertig sein soll.

Modellstandort für innovative Lernkonzepte

Die Planungsphase startet aber bereits in diesem Herbst. Denn während sich die Jury des Architektenwettbewerbs im Januar nicht für einen Entwurf entscheiden konnte und zwei Preisträger aufforderte, ihre Arbeiten noch einmal zu überarbeiten (wir berichteten), ist inzwischen eine Entscheidung gefallen. Der Entwurf des Architektenbüros Hausmann aus Aachen wird an der Remstalstraße umgesetzt. Die Kritikpunkte, wie etwa der zu geringe Abstand zur Nachbarbebauung, seien ausgebessert worden, heißt es von Seiten der Verwaltung. Überzeugt hat die Jury vor allem die gelungene Umsetzung des pädagogischen Konzepts. Die Unterrichtsräume werden künftig in zwei Lernhäusern untergebracht sein, die sich jeweils an den Enden des Gebäudekomplexes befinden. Dazwischen liegen Gemeinschafts- und Verwaltungsräume wie die Küche oder die Mensa. Die Klassenzimmer werden clusterförmig angeordnet, immer vier Räume gruppieren sich um einen gemeinsamen Teambereich. Schließlich wird es sich beim Elly in Zukunft nicht um eine gewöhnliche Schule handeln. Gemeinsam mit der benachbarten Eichendorffschule soll das Gymnasium zu einem Modellstandort für innovative Lernkonzepte weiterentwickelt werden, Stuttgarts erstem Schulcampus, an dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Das hat der Gemeinderat am 20. Juni 2013 beschlossen.

Abriss und Neubau

Doch während am Elly die Planung gerade erst beginnt, ist man an der Eichendorffschule schon einen Schritt weiter. Am Ebitzweg soll ebenfalls neu gebaut werden, da, wie eine Mitarbeiterin des Stadtplanungsamtes im Bezirksbeirat erklärte, am Standort „seit Jahren eine angespannte Raumsituation herrscht.“ Darüber hinaus sei der bauliche Zustand der vorhandenen Sporthalle sowie der drei Pavillons stark sanierungsbedürftig. Hinzu kommt, dass die bisherige Außenstelle der Eichendorffschule im benachbarten Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium laut der Stadtverwaltung aufgelöst werden muss. Als Begründung wird die steigende Schülerzahl am Gymnasium angeführt. Da die Grund-und Werkrealschule zum Schuljahr 2012/13 mit zunächst zwei Grundschulklassen in den Ganztagsbetrieb gestartet ist, werden außerdem weitere Räume für eine Mensa und eine Küche benötigt. Schließlich soll die Eichendorffschule als künftiger Modellstandort barrierefrei werden, was mit der vorhandenen Gebäudestruktur nicht umsetzbar ist. Die bestehenden Gebäude, die Pavillons, der Oberklassenbau und die Sporthalle, sollen deshalb abgerissen und durch einen dreigeschossigen Neubau einschließlich Turnhalle im nördlichen Bereich des Grundstücks entlang der Bahnlinie ersetzt werden. Einzig der zweistöckige Fachklassenbau im südlichen Grundstücksteil soll laut Verwaltung erhalten und saniert werden. Für den geplanten Neubau und die Sanierung der Grund- und Werkrealschule stehen im Haushalt 25 Millionen Euro zur Verfügung. Um das Vorhaben umzusetzen, muss allerdings der geltende Bebauungsplan geändert werden.