"Elaiza" - was reißen die Mädels beim ESC in Kopenhagen? Foto: dpa

Von Null auf Hundertausend: So müssen sich die drei Musikerinnen von "Elaiza" fühlen: Vor ein paar Monaten kannten sie nur ein paar Insider in Berlin, jetzt treten sie für Deutschland beim Eurovision Song Contest an. Ein Gespräch.

Von Null auf Hundertausend: So müssen sich die drei Musikerinnen von "Elaiza" fühlen: Vor ein paar Monaten kannten sie nur ein paar Insider in Berlin, jetzt treten sie für Deutschland beim Eurovision Song Contest an. Ein Gespräch.

Stuttgart - Sie ist die deutsche Stimme beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen: Ela Steinmetz, die Leadfrau der Newcomer-Band "Elaiza". Am 10. Mai gehen die Sängerin und ihre beiden Kolleginnen, Akkordeonspielerin Yvonne Grünwald und Kontrabassistin Natalie Plöger, mit ihrem Hit „Is It Right“ ins Rennen. Im Interview erzählt die 21-jährige Ela von ihren polnisch-ukrainischen Wurzeln, ihren Plänen für Kopenhagen und schwierigen Entscheidungen vor dem Kleiderschrank.

Beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest habt Ihr Euch am Ende gegen Unheilig durchgesetzt, seitdem ist auch Euer Bekanntheitsgrad extrem gestiegen. Wie hat sich Euer Leben seit dem Sieg verändert?

Ela Steinmetz: Es hat sich natürlich einiges verändert, aber wir haben uns nicht verändert – wir sind immer noch die Alten und machen den gleichen Quatsch wie vorher. Unsere Musik bekommt plötzlich so viel Aufmerksamkeit, wir haben jetzt Fans und werden auf der Straße angesprochen. Das ist noch etwas ungewohnt, aber voll cool und wir sind sehr dankbar dafür.

Am 10. Mai werdet Ihr Deutschland beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen vertreten. Was bedeutet Euch die Teilnahme?

Sehr viel! Ich verfolge den ESC schon sehr lange und bin seit meiner Kindheit ein großer Fan. Als Ukraine gewonnen hat, fand ich das supergeil. Umso schöner ist es, dass wir jetzt Deutschland in Kopenhagen vertreten dürfen.

Mit „Is It Right“ geht Ihr an den Start. Warum fiel die Auswahl speziell auf diesen Song?

Es war unser erster Song, der sofort funktioniert hat. Uns war auch wichtig, dass die Leute sehen, dass wir unsere Instrumente beherrschen, deswegen haben wir uns anfangs mit einem Unplugged-Video beworben. Der Song fühlte sich einfach gut an.

Was habt Ihr für Euren Auftritt geplant?

Fest steht, dass wir ganz alleine mit unseren Instrumenten auf der Bühne stehen werden. Die Proben darf man natürlich nicht vergessen, aber wir wollen auch jede Menge von Kopenhagen kennenlernen. Wir freuen uns auf die Teilnehmer der anderen Länder, ganz besonders natürlich auf Ukraine und Polen – das wird super! Nur was wir anziehen sollen, wissen wir noch nicht.

Darf bei der Kleidungsauswahl auch bisschen Farbe ins Spiel kommen?

Wenn es nach mir geht, auf jeden Fall. Ich stehe sehr auf Tutu und Kitsch, aber die Mädels nicht (lacht). Bei der Musik sind wir uns immer sehr schnell einig - aber wenn es um die Klamotten geht, dann wird es oft ein bisschen kritisch.

Inwieweit habt Ihr Mitspracherecht bei der Planung Eures Auftritts?

Einmal in der Woche wird mit dem Team ein Update gemacht. Wir lassen uns nichts aufzwingen – auch nicht bezüglich der Klamotten. Letztendlich entscheiden wir immer noch selbst. Wir lassen uns auch nicht verkleiden. Wie uncool ist das denn bitte, wenn ein Künstler etwas verkauft, was er nicht ist. Warum sollten wir uns verstellen?

Holt Ihr Euch Tipps von früheren ESC-Teilnehmern wie zum Beispiel Lena?

Auf jeden Fall! Wir haben Lena kurz auf dem Echo kennengelernt, das war sehr nett.  Bald steht ein weiteres Treffen an, dann können wir ein bisschen schnacken. Es ist spannend, ihre Sicht der Dinge zu hören und Erfahrungen auszutauschen. Da freuen wir uns sehr drauf.

Du hast polnisch-ukrainische Wurzeln – was hälst du von den ESC-Beiträgen dieser Länder?

Polen finde ich ganz toll. Es ist ein cooler Song, ich stehe total drauf. Ukraine finde ich aber auch super, es ist sehr poppig. Wir werden mit der Ukraine auf jeden Fall eine kleine Party in Kopenhagen starten.

Welche Botschaft möchtet Ihr an dem Abend übermitteln?

Unsere Musik verbindet drei Länder. Das sollte im Vordergrund stehen, wegen meiner Geschichte - vor allem aber auch wegen dem Konflikt in der Ukraine.

Bis zum 10. Mai ist es nicht mehr lang - steigt bei Euch so langsam die Aufregung?

Nur die Vorfreude! Wir versuchen negative Gedanken ganz weit weg von uns zu halten. Man muss bedenken: vor einigen Wochen hat uns noch kaum jemand gekannt und jetzt dürfen wir Deutschland in Kopenhagen vertreten. Das ist der Wahnsinn!