Grün-rote Politprominenz bei der Stallwächterparty in Berlin. Foto: dpa

Die grün-rote Stallwächterparty in Berlin wurde unter anderem auch vom Rüstungs- und Technologiekonzern Diehl finanziell unterstützt. Nicht nur aus der Opposition setzte es dafür Kritik, auch bei den Grünen ist man verstimmt.

Die grün-rote Stallwächterparty in Berlin wurde unter anderem auch vom Rüstungs- und Technologiekonzern Diehl finanziell unterstützt. Nicht nur aus der Opposition setzte es dafür Kritik, auch bei den Grünen ist man verstimmt.

Stuttgart - Das Sponsoring der grün-roten Landesparty durch ein Rüstungsunternehmen stößt auch bei Grünen-Politikern auf Missfallen. Sie sei über den Vorgang nicht glücklich, sagte die Karlsruher Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl am Montag. Sie würde sich wünschen, dass die grün-rote Landesregierung auf die finanzielle Unterstützung des Rüstungs- und Technologiekonzerns Diehl künftig verzichtet. Das Unternehmen hatte 5000 Euro für die traditionelle Stallwächterparty gespendet. Das geht auch aus einer Übersicht hervor, die das Staatsministerium zur Feier am 10. Juli veröffentlicht hat.

Die Grünen-Bundestagsfraktion setze sich dafür ein, dass Rüstungsexporte eingeschränkt würden, begründete die Parteilinke Kotting-Uhl ihre Kritik. Dass nun aber CDU und FDP Anstoß an dem Sponsoring nehmen, bezeichnete Kotting-Uhl als „abstrus“. Die Opposition habe kein moralisches Recht, den Grünen hier einen Vorwurf zu machen, da sie selbst keinerlei Probleme mit Sponsoring habe. „Und da geht es um andere Gelder als um 5000 Euro.“

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke hatte von einer „grünen Doppelmoral“ gesprochen. Kritik kam auch von CDU-Fraktionschef Peter Hauk, der anführte, dass die Grünen sich als Partei des Friedens darstellten.

Der schleswig-holsteinische Grünen-Politiker Rasmus Andresen sagte dem Berliner „Tagesspiegel“: „Das Sponsoring durch die Firma Diehl ist wenig geschmackvoll und passt nicht zu der Rüstungspolitik der Grünen auf Bundesebene.“ Andresen ist Mitglied im Parteirat der Bundespartei. „Wir sollten bei der Auswahl unserer Kooperationspartner auch in den Ländern sensibler vorgehen.“

Die Stallwächterparty ist das alljährliche Sommerfest der Landesregierung in Berlin. Es wird von der Landesvertretung organisiert, die Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD) unterstellt ist. Friedrich kündigte für Montagmittag eine schriftliche Stellungnahme der Vertretung zum Sponsoring an.