Adrian Kolar ist einer von drei Rückkehrern, die in der neuen Saison für die Rebels auflaufen. Foto: Archiv Günter Bergmann

Am 3. Oktober empfangen die Stuttgart Rebels den EV Ravensburg 1b zum ersten Regionalliga-Heimspiel. Die Spieler von der Waldau wollen erst mal kleine Brötchen backen. Das liegt an den schlechten Erfahrungen.

Degerloch - Der Auftakt ist schon einmal halbwegs geglückt. Zwar haben die Stuttgart Rebels das erste Spiel in der Eishockey-Regionalliga Südwest beim SC Bietigheim 1b nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand mit 3:4 verloren, weil die Niederlage aber nicht in der regulären Spielzeit, sondern erst nach Penaltyschießen zustande kam, gab es für die Gäste von der Waldau aber immerhin noch einen Punkt mit auf die Heimreise. Und genau das war auch das Ziel, denn der Trainer Pavol Jancovic und seine Mannschaft wollten beim amtierenden Vizemeister die Heimreise nicht ganz mit leeren Händen antreten.

Die Negativerfahrung ist noch in den Köpfen

Etwas mehr, nämlich im Idealfall ein Sieg, darf es für die Cracks des Stuttgarter EC am Freitag werden, wenn beim ersten Heimspiel in der Eiswelt um 20 Uhr die 1b des EV Ravensburg der Gegner ist, die ihrerseits am ersten Spieltag der Saison eine 2:7-Heimniederlage gegen den EHC Zweibrücken kassiert hat. Anders als noch in den vergangenen Jahren werden bei den Degerlochern diesmal, was die Zielsetzung für die gesamte Saison betrifft, wieder kleinere Brötchen gebacken. Zu sehr ist noch die Negativerfahrung der vergangenen Spielzeit in den Köpfen von Spielern und Verantwortlichen.

Nach mehreren positiven Jahren, in denen die Stuttgarter stets an der Spitze der Regionalliga mitspielten und den Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse (Oberliga) jeweils nur knapp verpassten, mussten sie plötzlich den Blick nach unten richten. Als Tabellenfünfter nach der Hauptrunde verpassten Jancovic und seine Schützlinge den Einzug in die Play-Off-Runde und schafften dann sogar in der Abstiegsrunde nur mit Mühe und Not den Klassenverbleib.

Die Ansprüche werden ganz vorsichtig formuliert

Deshalb werden in der nun aktuell von bisher neun auf zehn Mannschaften aufgestockten Südwest-Gruppe der Regionalliga die Ansprüche auf der Waldau ganz vorsichtig formuliert: „Unser Ziel ist ein Platz unter den besten Acht und der Einzug in die Play-Offs“, sagt Klaus Knöpfle, zweiter Vorsitzender des Stuttgarter EC. Der Klassenverbleib wäre damit noch nicht geschafft, denn nach dem neuen Modus spielen die Mannschaften, die dann im Viertelfinale scheitern, gemeinsam mit den Teams die die reguläre Saison auf den Rängen neun und zehn beenden, den einen Absteiger in die Landesliga aus.

Ein ähnliches Zittern wie noch im Frühling dieses Jahres wollen sich die Rebels diesmal freilich ersparen. Rutschten sie seinerzeit durch ziemliches Pech, was verletzte und kranke Spieler anging, in Richtung Abstiegszone, so trauen die Vereinsverantwortlichen der Mannschaft nun zu, zumindest wieder um die Plätze vier bis sechs mitzuspielen. „Ich denke, wir werden im sicheren Mittelfeld landen, wenn wir nicht wieder eine ähnlich Flut an Ausfällen haben wie in der vergangenen Saison, wovon ich allerdings auch nicht ausgehe“, sagt Knöpfle. An die 20 Spieler umfasst aktuell das Stammaufgebot der Rebels, sollte es personelle Probleme geben, könne man sich aber auch bei der zweiten Mannschaft bedienen, sagt der zweite Vorsitzende.

Sieben Spieler hören auf – aus beruflichen Gründen

Sieben Abgänge hat der Regionalligist zu verzeichnen, wobei Knöpfle betont, dass es sich in den meisten Fällen um berufliche Veränderungen handelt, sodass niemand wirklich hätte gehalten werden können. Auf der Gegenseite stehen sechs Neuzugänge zu Buche, unter denen im Torhüter Florian Glaswinkler, Adrian Kolar und Neil Witthöfft (zurück vom Studium aus Kanada) auch drei Rückkehrer sind. „Ich bin optimistisch, dass wir eine gute Saison spielen“, sagt Knöpfle. Das Thema Oberliga, so betont er, sei aber auf absehbare Zeit nicht aktuell: „Dazu fehlen uns nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die strukturellen“, sagt Knöpfle.