Der HGV-Vorsitzende Matthias Walter und Andrea Finkel, die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen, wollen die Kräfte bündeln. Foto: Bernd Zeyer

Die Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ) und der Roter Gewerbe- und Handelsverein (HGV) geben einen gemeinsamen Flyer heraus und wollen künftig eng zusammenarbeiten.

Zuffenhausen - Schon seit vielen Jahren gibt es in Zuffenhausen die Aktionsgemeinschaft Einkaufsziel Zuffenhausen (EZZ) und in Rot den Handels- und Gewerbeverein (HGV). Lange Zeit herrschte zwischen den beiden relative Funkstille. Das hat sich nun geändert: Unter dem Motto „Eine starke Gemeinschaft für Zuffenhausen“ wird in diesen Tagen ein gemeinsamer Flyer verteilt, der den Bürgern das Angebot vor Ort näherbringen und ihnen zeigen soll, welche Vorteile es hat, wenn man im Fachgeschäft vor der Haustüre einkauft.

„Das treibt uns schon lange um“, sagt die EZZ-Vorsitzende Andrea Finkel. Seit rund anderthalb Jahren sei man damit beschäftigt, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Einer Kooperation, das erläutert der HGV-Vorsitzende Matthias Walter, wären in der Vergangenheit nicht zuletzt gewisse Animositäten entgegen gestanden. Vor allem die Roter Geschäftsleute hätten ihre Zuffenhäuser Kollegen eher als Konkurrenten denn als Mitstreiter empfunden. Mittlerweile habe es aber einen Sinneswandel gegeben. „Nur gemeinsam können wir weiterkommen“, sagt Walter. Nicht die Läden im Umkreis, sondern der Internethandel und die großen Einkaufsmärkte machen den Geschäftsleuten zu schaffen.

Die Idee für den Flyer, der in einer Auflage von 10 000 Exemplaren gedruckt wurde, kommt aus Zuffenhausen, die Roter mussten nicht lange zum Mitmachen überredet werden. Denn dort, so berichtet Walter, habe vor einigen Jahren ein gewisser Sinneswandel eingesetzt. „Allein kommen wir schnell an unsere Kapazitätsgrenzen“, erzählt der Apotheker, der auf künftige Synergieeffekte hofft. Zudem erlaube die Kooperation eine effektive Interessenvertretung und gebe den Mitgliedern eine starke Stimme in ganz Stuttgart. Auch könne es nur von Vorteil sein, wenn sich beide Institutionen einheitlich nach außen präsentieren. Dadurch, so ein Hintergedanke, könnte man eventuell auch neue Geschäfte ins Boot holen. Momentan sind 35 Betriebe beim EZZ Mitglied, beim HGV sind es 13.

Sogar eine Fusion steht im Raum

Die Broschüren sollen vor allem in den Neubaugebieten in Zazenhausen, auf dem Burgholzhof und auf dem Areal „Im Raiser“ verteilt werden. Gerade die Neubürger, so hofft Finkel, machen keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen und sind froh, wenn man ihnen ein Faltblatt in die Hand gibt, wo sie welches Geschäft in der Nachbarschaft finden. Es laufen bereits Gespräche mit dem Bezirksamt, ob man den Flyer künftig den neu in den Bezirk Gezogenen mit in die Begrüßungsmappe der Stadt legt.

Wie die Kooperation in Zukunft gestaltet wird, darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Sowohl Finkel als auch Walter räumen ein, dass es eines Tages sogar eine Fusion geben könnte. Bevor es freilich so weit ist, sollen gemeinsame Aktionen den Schulterschluss weiter festigen. Zudem plant man, vereint ganz konkrete Problemfelder anzugehen. Dazu zählen Themen wie Sauberkeit oder der Leerstand vieler Ladengeschäfte. Ein wichtiges Anliegen für Finkel und Walter ist aber auch der richtige Branchenmix, denn nur wenn die Kunden ein möglichst breites Angebot vorfinden, kommen sie beispielsweise zur Unterländer Straße nach Zuffenhausen oder zum Hans-Scharoun-Platz in Rot. „Wir müssen Gutes bieten, dann bekommen wir gute Kundschaft“, sagt Finkel. Und ein großer Kundenstamm könnte wiederum dafür sorgen, dass sich neue Läden ansiedeln.