In den Geschäften der Innenstadt klingelten am Samstag die Kassen Foto: Max Kovalenko

Eine überwiegend positive Bilanz zieht der Einzelhandel im Herzen Stuttgarts vom ersten Adventssamstag. Der Verkauf liege mindestens gleichauf mit dem Vergleichstag des Vorjahres.

Stuttgart - Der Weihnachtsmarkt mit seinem Lichterzauber und die geschmückten Schaufenster in der Innenstadt locken am Samstag unzählige Bummler und Kunden ins Zentrum der Landeshauptstadt. Schwaben, Schweizer, Italiener Spanier und Asiaten sorgen im dichten Gedränge für ein babylonisches Sprachgewirr. Viele von ihnen wappnen sich mit Glühwein gegen die Kälte, die Stimmung ist dementsprechend gut.

Auch die Einzelhändler haben Grund zur Freude. „Der ganze Königsbau ist voll, und die Kunden investieren in hochwertige Artikel. Sie geben das Geld aus, weil es auf dem Konto durch niedrige Zinsen an Wert verliert. Im Umsatz liegen wir leicht höher als auf dem hohen Niveau des Vorjahres “, sagt Rainer Rudolf, Inhaber des Geschäfts Lederwaren Acker und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Königsbau. Das bestätigt auch der Handelsverband Deutschland (HDE). „Der Samstag ist bisher der Höhepunkt des Weihnachtsgeschäftes gewesen, das im November verhalten begonnen hat“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Man sehe noch „Luft nach oben.“ Insgesamt erwartet der HDE in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von 80,6 Milliarden Euro – 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zufriedenheit herrscht auch bei der Galeria Kaufhof in der Königstraße. „Die Stadt ist gut voll und unser Haus auch. Der Renner sind unsere Adventskalender, die es auch für Hund und Katz’ mit Leckerli in den Fenstern gibt.“, sagt Geschäftsführer Thomas Benedetti. Durch den Temperatursturz bedingt sei Winterkleidung gefragt. Außerdem habe der Run auf weihnachtstypische Geschenkartikel, darunter Uhren, Schmuck und Parfumeriewaren eingesetzt.

Auch in der Karlspassage des Kaufhauses Breuninger herrscht reger Betrieb. Der Blickfang dort ist ein sechs Meter hoher Weihnachtsbaum, an dem edle Kristalle das Funkeln der Lichter verstärken. „Unser Haus ist gut besucht, die Kassen sind gut gefüllt sagt Breuninger-Geschäftsführer Joachim Aisenbrey. Für den gelungen Start in den Weihnachtsverkauf habe das kalte Wetter gut mitgespielt: „Vor allem Winterkleidung steht auf der Wunschliste.“ Mit dem Höhepunkt des Einkaufstrubels rechnet Joachim Aisenbrey am 14. Dezember. „Am dritten Adventssamstag sind die Geschäfte bis 24 Uhr geöffnet.“

Zufrieden ist auch Edith Winter, Geschäftsführerin von Spielwaren Kurtz am Marktplatz: „Unseren Umbau mit dem neuen Eingang gegenüber der Markthalle haben die Kunden sehr gut angenommen.“ Wie viele Geschäfte der Innenstadt hat auch sie Schweizer als Stammkunden: „Sie bestellen per Email und holen die Ware ab, wenn sie zum Weihnachtsmarktbummel kommen.“

„Seit beginn des Weihnachtsmarkts zieht das Geschäft deutlich an. Wir dürften gleichauf mit dem Vorjahr liegen“, sagt Christiane Haufler-Becker, Inhaberin des Schreibwarengeschäfts Haufler am Markt. Thomas Breuninger vom Haushaltswaren-Geschäft Tritschler stimmt zu.

Im Gegensatz zum Lichterglanz von Königstraße und Marktplatz wirkt die neu gestaltete Tübinger Straße wie ausgestorben. Nach 18 Uhr haben die meisten Geschäfte geschlossen. Im Modegeschäft Kallas herrscht noch Betrieb und gute Laune. „Durch die Neugestaltung der Straße haben wir neue Laufkundschaft gewonnen“, sagt Verkäuferin Gabriela Stecher. Ganz anders sieht es Daniela Ambrosio, die in ihrem Modegeschäft Cinderella an der Ecke Tübinger Straße/Eberhardstraße edles Tuch aus Bella Italia bietet: „Der November war bisher der schlechteste Monat. Heute war es ein wenig besser, aber zufrieden bin ich nicht.“ Sie hofft darauf, dass das neue Einkaufszentrum Gerber künftig mehr Kunden ins Quartier bringt.