Blick über das Step-Gelände und Vaihingen: der Stadtbezirk wächst. Foto: Alexandra Kratz

Immer mehr Menschen ziehen nach Stuttgart. Das zeigt die aktuelle Einwohnerstatistik. Auch auf den Fildern ist der Trend deutlich. Warum das so ist, dafür gibt es viele Gründe.

Filder - Auf den Fildern sprießt nicht nur das Kraut in die Höhe, sondern auch die Bevölkerungszahl. Immer mehr Leute wollen in dem Gebiet im Süden Stuttgarts wohnen. Das ergab die Erhebung des statistischen Amtes der Landeshauptstadt für das Jahr 2016. Fast 140 000 Leute sind aktuell auf den Fildern beheimatet, das sind über 8 000 mehr als noch vor fünf Jahren.

„Die Einwohnerentwicklung auf den Fildern ist seit 2010 durchgehend positiv“, sagt Attina Mäding vom statistischen Amt der Stadt. Das Bevölkerungswachstum sei allerdings in ganz Stuttgart zu beobachten, die Filderebene liege also im Trend.

In Vaihingen ist das Plus sowohl auf die Zuwanderung zurückzuführen, als auch auf einen Überschuss bei den Geburten gegenüber den Sterbefällen. In Möhringen indes zogen sechsmal so viele Menschen zu. Hingegen schrumpfte die Bevölkerung auch ein wenig, so dass der Saldo von Geburten und Sterbefällen im Minus liegt.

Die Folgen der Flüchtlingswelle sind noch erkennbar

Insgesamt wuchs Möhringen im vergangenen Jahr trotzdem deutlich. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 32 755 Bürger. Damit liegt das Bevölkerungswachstum von Möhringen über dem städtischen Durchschnitt von 1,1 Prozent. Vaihingen ist zwar größer als der Nachbarstadtbezirk, doch sind dort in der Vergangenheit weniger neue Wohnungen entstanden. Die Einwohnerzahl stieg darum lediglich um 0,6 Prozent. Zum Jahreswechsel 2016 auf 2017 wohnten 45 783 Menschen in Stuttgart-Vaihingen.

„Aus welchen Gründen die Einwohnerzahl steigt, ist schwer zu sagen“, sagt Mäding und ergänzt: „Flüchtlings- und Arbeitsmarktzuwanderung sowie neue Wohngebiete spielen eine Rolle.“ Obwohl die große Flüchtlingswelle 2015 begann, seien die Folgen noch spürbar. Aktuell gibt es zwei Flüchtlingsunterkünfte in Möhringen mit Platz für 468 Personen, 243 davon wurden 2016 geschaffen. In Vaihingen sind es vier Unterkünfte mit 293 Plätzen, neu gebaut wurde im vergangenen Jahr allerdings nicht. So bewirkten die Flüchtlinge, die in städtischen Unterkünften wohnen, in Vaihingen einen Prozentpunkt mehr beim Bevölkerungswachstum, teilt das statistische Amt der Stadt mit. In Möhringen hätte es ohne den Einfluss der Flüchtlinge 0,6 Prozent weniger Einwohnerwachstum gegeben.

Die Mieten in den Städten sind hoch

Die Bevölkerungsentwicklung in den anderen Bezirken der Filderebene ist ähnlich. Auch in Degerloch, Birkach, Plieningen und Sillenbuch stieg die Einwohnerzahl. Der Spitzenreiter ist Degerloch mit einem Zuwachs von 2,7 Prozent.

„Wir erleben zwar einen Drang zurück in die Städte, trotzdem zieht es auch viele Leute wieder zurück ins Umland“, sagt Mäding. Das sei vor allem auf die hohen Mietkosten in der Stadt zurückzuführen. Die Schwabenmetropole wächst aber trotzdem weiter. Lediglich in einem Stadtbezirk, nämlich in Stuttgart-West, nahm die Zahl der Einwohner ab. „Immer mehr Leute wollen nach Stuttgart“, sagt auch die Expertin: „In den letzten Jahren gab es ein erstaunliches Wachstum in der Stadt.“