Parkplätze rund ums Milaneo sind begehrt - das hat Folgen Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der wirtschaftliche Erfolg des Einkaufscenters Milaneo hat seine Schattenseite. Der Suchverkehr der Milaneo-Kunden trifft das benachbarte Quartier hart. Anwohner klagen über Lärm, Abgase und verstopfte Nebenstraßen.

Stuttgart - Vicky Georgaki, die in der benachbarten Mönchstraße wohnt und den Zorn der Anwohner bündelt, sagt: „Wir haben hier jeden Tag Stau, Parksuchverkehr und Gehupe. Unsere Straße ist ständig zugeparkt“, sagt sie. Wie sie, so seien viele Anwohner im Norden mit den Nerven runter: „Wir müssen vor den Milaneo-Kunden beschützt werden. Wir sind wütend“, sagen sie. „Es sind unzumutbare Zustände im Quartiert Friedhof-, Mönch- und Beyerstraße“, bestätigt Joachim Fuchs aus der Beyerstraße, dessen PKW von einem Milaneo-Bauarbeiter beim Rangieren beschädigt wurde.

Besonders schlimm sei die Situation an den Freitagen und Samstagen. Freitags dauert die Verkehrsbelastung durch die längeren Öffnungszeiten sogar bis 21.30 Uhr. Daher fragen sich die Anwohner: „Was wird erst sein, wenn die Adventssamstage oder gar verkaufsoffene Sonntage kommen?“

Solche Fragen haben sie auch Ordnungsbürgermeister Martin Schairer in einem Brief gestellt. Ein Sprecher der Stadt reagiert nun darauf. Beim Ordnungsamt wisse man, „dass viele Autofahrer nicht das Parkhaus sondern die umliegenden Straßen ansteuern“ - und das auf Kosten der Anwohner. Daher wolle man nun „Abhilfe schaffen“:“Wir kümmern uns um wirksame Maßnahmen, die die Anwohner entlasten.“ Eine Maßnahme könne das Parkraummanagement sein, das im Jahr 2016 im Norden kommen soll. Aber das Ordnungsamt prüft insbesondere die Einführung von Anliegerbeschränkungen. „Wann und unter welchen Bedingungen diese kommen können, soll Anfang nächsten Jahres entschieden werden“, sagt Matis.