Im Hinterhof neben dem Kaufhof-Parkhaus hat jetzt der Abbruch des Frey-Centers begonnen. Foto: Michael Steinert

Es gibt kein Zurück mehr: Am Mittwoch sind die Bauarbeiter im ehemaligen Kaufhaus Frey mit schwerem Gerät angerückt, um Platz für ein neues Einkaufszentrum zu schaffen.

Göppingen - Immer wieder musste der Baustart wegen neuer Schwierigkeiten verschoben werden. Doch seit Mittwoch schaffen Bagger den unübersehbaren Beweis dafür, dass es den Investoren um die Familie Schenavsky mit dem Bau des viel diskutierten Einkaufszentrums Staufen Galerie in der Bleichstraße ernst ist. Nachdem Bauarbeiter seit dem Beginn des Jahres mit Vorarbeiten im Gebäude beschäftigt gewesen waren, hat nun der Abbruch des ehemaligen Kaufhauses Frey begonnen. Die Stadt hat damit ihre nächste Großbaustelle.

Die Bauarbeiter haben das Gebäude in den vergangenen Wochen in den Rohbauzustand zurückversetzt. Jetzt knabbern kleine Bagger die angebauten Teile des Gebäudes an, später werden sich sogenannte Longfront-Bagger von der Südseite zwischen dem Frey-Center und dem Kaufhof, nach Norden zur Poststraße durchbeißen. Bis Mitte August soll der Abbruch geschafft sein, sagt Andreas Schweickert, der Sprecher der Investoren. Dann wird von dem Gebäude, das 1971 als Kaufhaus Orion eröffnete, bis auf die beiden Untergeschosse nichts mehr übrig sein.

Viele Großbaustellen in der Stadt

Anschließend wird der erste Bauabschnitt des neuen Einkaufszentrums errichtet. Das Kaufhof-Parkhaus bleibt zunächst stehen und wird später abgerissen, damit die Bürger die Parkplätze noch möglichst lange nutzen können. Denn so wichtig das Projekt aus der Sicht der Stadtverwaltung für die Kommune auch sein mag, die Bauzeit wird die Bürger und die Verwaltung auch Nerven kosten.

Neben den fehlenden Parkplätzen müssen die Bürger mit Verkehrsbehinderungen in der Post- und Mörike-straße rechnen. Hinzu kommen Lärm und Behinderungen durch die anderen Großbaustellen in der Stadt: am Bahnhof, auf dem Apostelgelände, auf dem Schulergelände und in der Lorcher Straße, wenn die geplante Erweiterung des Landratsamtes beginnt. Die Stadt ist deshalb bereits dabei, ein Konzept zu entwickeln, wie der Verkehr zeitweise umgeleitet und die Parkplatznot so gering wie möglich gehalten werden kann.

Guido Till ist zuversichtlich

So wird offenbar darüber nachgedacht, auf dem ehemaligen Neckarwerkegelände, auf dem vermutlich das neue Feuerwehrmagazin gebaut wird, vorübergehend Parkplätze für die Mitarbeiter von Kaufhof und C&A zu schaffen. Die Investoren haben zudem mit dem Betreiber des Kaufhof-Parkhauses vereinbart, dass die neuen Parkplätze in der Staufen Galerie spätestens ein Jahr nach dem Abbruch des bestehenden Parkhauses fertig sind. Die Staufen Galerie soll laut Schweickert voraussichtlich im Frühjahr 2019 eröffnen. Die Investoren stecken insgesamt knapp 100 Millionen Euro in das Projekt.

„Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Man wird sehr schnell sehen, wie das Gebäude verschwindet“, sagte Simon Schenavsky beim Baggerbiss. Es sei immer etwas Wehmut dabei, wenn man ein vertrautes Gebäude abreiße, aber er freue sich auf ein tolles Projekt, dass „auch den Gewerbetreibenden und den Anwohnern rund um die Bleichstraße gut tut und der Innenstadt neue Impulse gibt.“ Auch der Oberbürgermeister Guido Till zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt nun zügig voran kommt.