Acht von zehn Einkäufen im Einzelhandel werden mit Bargeld bezahlt. Foto: dpa

Die bevorzugte Methode, um Waren im Geschäft zu bezahlen, ist und bleibt das Bargeld. Im Internet kaufen die Deutschen am liebsten auf Rechnung ein. Zu diesen Ergebnisse kommen zwei Befragungen des Forschungs- und Beratungsinstituts EHI.

Stuttgart - Deutsche Kunden bezahlen ihre Einkäufe nach wie vor am liebsten in bar. In acht von zehn Fällen wechselt die Ware gegen Euro-Scheine und -münzen den Besitzer. Besonders kleine Beträge werden bevorzugt mit Bargeld beglichen. Doch auch gemessen am Umsatzvolumen ist dies weiterhin die beliebteste Zahlungsmethode: Insgesamt lag der Umsatzanteil von Barzahlungen am Gesamtumsatz im vergangenen Jahr bei 51,3 Prozent (2015: 52,4 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Forschungs- und Beratungsinstituts EHI unter 493 Unternehmen aus 35 Branchen des Handels.

Während der Anteil der Barzahlungen in den vergangenen beiden Jahren um zwei Prozentpunkte zurückgegangen ist, werden Kartenzahlungen immer beliebter. Im vergangenen Jahr wurden bereits 45,6 Prozent aller Umsätze per Karte bezahlt, ein Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und von 1,9 Prozent zu 2014. Unter den drei kartenbasierten Zahlungsmethoden hat das Girocard-Verfahren (Pin) mit 24,3 Prozent den größten Anteil. Es folgen das Sepa-Lastschriftverfahren (Unterschrift) mit 13,4 Prozent und Kreditkarten mit 6,1 Prozent. Kauf auf Rechnung oder Finanzierung machten im stationären Einzelhandel lediglich einen Anteil von 2,5 Prozent aus.

Einkäufe im Netz werden am liebsten auf Rechnung bestellt

Ganz anders verhalten sich die deutschen Kunden dagegen beim Online-Shopping. Hier hat die Rechnung als beliebteste Zahlungsmethode im vergangenen Jahr die 30-Prozent-Marke geknackt. Laut einer EHI-Befragung unter 106 Online- und Omnichannel-Händlern lag der Kauf auf Rechnung mit 30,5 Prozent weiter an erster Stelle der umsatzstärksten Zahlungsarten (2015: 29 Prozent).

Dahinter haben Lastschrift mit 20,2 Prozent (2015: 19,3) und Paypal mit 17,9 Prozent (2015: 19,6) die Plätze getauscht. Der hohe Anteil an Lastschriften geht allerdings vor allem darauf zurück, dass der Platzhirsch Amazon seinen Kunden diese Zahlungsmethode im Gegensatz zur Paypal-Überweisung anbietet. Ohne Amazon hätten Lastschriften nur einen Umsatzanteil von 4,2 Prozent, Paypal läge deutlich über 20 Prozent. Während die Zahlungen per Kreditkarte mit zwölf Prozent konstant geblieben sind, hat Vorkasse als Zahlungsart mit einem Rückgang von sieben auf vier Prozent deutlich eingebüßt.

Die hierzulande bevorzugten Zahlungsarten Rechnung und Lastschrift spielen in anderen europäischen Ländern kaum eine Rolle. So zeigen frühere Untersuchungen, dass Online-Kunden in Großbritannien, Spanien, Italien oder Frankreich ihre Einkäufe vor allem mit Kredit- oder Bankkarten, über Paypal oder per Nachname bezahlen.