So sieht das gewünschte Ampelkonzept der Bezirksbeiräte an der Kreuzung Schoell-, Goez- und Turnierstraße aus. Foto: privat

Die Plieninger Bezirksbeiräte wollen weiterhin mit Nachdruck die derzeitige Ampelschaltung am Einbahnstraßenring im Ortskern loswerden. Ihrer Meinung nach werden unnötig Staus produziert.

Plieningen - Die Plieninger Bezirksbeiräte geben nicht auf. In einem interfraktionellen Antrag an die Stadt fordern sie, dass die Ampelschaltung an den Fußgängerüberwegen im Bereich Schoell-, Turnier- und Goezstraße unverzüglich geändert wird. Es ist nicht der erste Versuch der Lokalpolitiker, an der jetzigen Schaltung etwas zu ändern. Diese verursachen ihrer Meinung nach nämlich unnötige Staus. Bislang hatte der Ampelexperte der Stadt aber für jeden Vorschlag ein Gegenargument.

Bei dem jüngsten Vorschlag, den die Beiräte in ihrer vergangenen Sitzung einstimmig auf den Weg Richtung Stadtverwaltung geschickt haben, „sollte vorfahrtstechnisch nichts mehr unklar sein“, sagte SPD-Fraktionssprecher Ulrich Berger, der den Antrag verfasst hat.

Ampel soll nur auf Anforderung anspringen

Der Vorschlag ist folgender: Die Ampel am Fußgängerüberweg Ende Schoellstraße/Anfang Turnierstraße (siehe vordere Ampel im Bild) soll nicht mehr standardmäßig Rot – Gelb – Grün anzeigen, sondern nur leuchten, wenn ein Fußgänger das Signal anfordert. Nach Rot und Gelb soll die Ampel ausgehen, dann gelten die Vorfahrtsschilder.

Kurz vor der Einmündung der Goezstraße in Richtung Turnierstraße soll statt der Fußgängerampel ein Zebrastreifen her. Die gegenüberliegenden Ampeln zeigen dann den Autofahrern aus der Goezstraße durch gelbes Blinken an, dass sie die Vorfahrt auf der Turnierstraße achten müssen.

Künstlich produzierter Stau

Mit dieser Regelung seien alle Probleme gelöst. Der nach Meinung der Bezirksbeiräte „künstlich und ohne Not produzierte Stau“, wie es im Antrag heißt, verpeste mit Abgasen und Feinstaub die Luft. Dass es sich tatsächlich staut, hat Grünen-Bezirksbeirat Walter Schnee schon vor einiger Zeit als Film festgehalten. Bis zur Bernhauser Straße stehen die Autos teilweise, wenn die Ampel am Ende der Schoellstraße Rot zeige – egal ob ein Fußgänger queren möchte oder nicht. Als letzte Forderung schreiben die Bezirksbeiräte, dass der Radweg in der Straßenmitte der Goezstraße unverzüglich entfernt werden soll, ihn zu befahren, sei viel zu gefährlich.

Die Ampeln im Ortskern sind ein Streitthema, seit bei der Sanierung der Ortsmitte ein Einbahnstraßenring gebaut worden ist. Zahlreiche neue Ampeln regeln seither den Verkehr. Auf erste Beschwerden der Bezirksbeiräte hin programmierte die Stadt einige Ampeln um, aber eben nicht alle. Der Briefverkehr zwischen Bezirksbeirat und dem Stuttgarter Ampelexperten blieb rege. Am liebsten wäre es den Bezirksbeiräten, er würde sich mal wieder vor Ort für ein Gespräch blicken lassen. Das lehne die Stadt jedoch schon länger ab. „Aus unserer Sicht ist es nicht notwendig, da zu den Vorschlägen alles gesagt war“, heißt es von der betreffenden Abteilung des Tiefbauamts. Es gehe also nicht um mangelnde Kooperation. Was den jüngsten Vorschlag angeht, sei das Amt nicht mal zuständig. „Da geht es um Grundsätze des Verkehrsrechts“, sagt der Vertreter des Tiefbauamts. Das müsse nun die Straßenverkehrsbehörde prüfen.