Manuel Andrack hat auch ein bisschen über das Wandern geplaudert. Foto: factum/Bach

Manuel Andrack wandert und schreibt darüber. Zu jeder Tour gehört für ihn die Einkehr – aber keine Jacke.

Ditzingen - Er ist Freischaffender. Autor, Journalist, Schreiber von Büchern, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen. Und Wanderer. Die Bewegung zu Fuß ist seit ein paar Jahren auch sein Thema, eigentlich das Thema schlechthin. Er macht den Wanderwegpaten, er wird auf einer Messe in Düsseldorf in gut einer Woche den frisch gekürten Wanderwegpreis für den Uracher Wasserfallsteig verleihen. In Ditzingen hat er jetzt anlässlich einer Lesung mit Journalisten über das Wandern geredet. Die Strecke vom Saarland ins Strohgäu aber ist dem passionierten Wanderer dann doch für einen Fußmarsch zu lang – obwohl er schon einmal 82 Kilometer am Stück gelaufen ist.

Zum Schluss ein ordentliches Bier

Die Doppelmarathonstrecke ist dann aber doch eindeutig zu lang für jeden Tag. Wie lang darf eine Wanderung sein? „So lange, wie es Spaß macht“, meint der 51-Jährige, der durch seine Zusammenarbeit mit Harald Schmidt in dessen Nachtsendungen bekannt wurde. Er war auch der Redaktionsleiter für diese Shows und begleitete Schmidts anschließende Sendungen mit Oliver Pocher („eine interessante Erfahrung“). Die ideale Strecke könnten acht oder 15 Kilometer sein. Und wenn man Kinder dabei habe, auch bloß mal drei. Dann vielleicht mit einer tollen Schlucht. Andrack kennt die Wandergegenden in Deutschland und seinen Nachbarländern, Eifel und Harz, Alb und Schwarzwald sind nur ein paar Beispiele. Er geht gern alleine, ein paar Dinge aber sind für ihn unerlässlich: gute Vorbereitung („wenn der geplante Bus nicht fährt, war etwas Wichtiges falsch“), Karte statt GPS, Regenschirm statt Anorak, kein Erste-Hilfe-Set, dafür jede Menge Wasser („unbedingt!“). Und eine ordentliche Wirtschaft zum Schluss, am besten mit gutem regionalen Angebot. „Ein nettes Süppchen ist mir eindeutig zu wenig, Kutteln müssen nicht regelmäßig sein, ein gutes Rumpsteak kann, aber auf jeden Fall ein ordentliches regionales Bier.“

Beim Wandern wird der Kopf voll

Auf der Strecke bleibt Andracks Handy aus – er wandere sich „den Kopf nicht frei, sondern voll“. Und langweilige Forstwege meidet er, wenn’s geht. Apropos Wanderwege hierzulande. Die Alb und den Schwarzwald („da hat’s so viele Bäume“) findet er klasse. Die Alb aber nicht oben, wo es topfeben ist, sondern am Trauf. Eben so wie der Uracher Wasserfallsteig.