Am Flughafen Stuttgart arbeiten die Menschen am "Tor zur weiten Welt" Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Ein Flughafen ist ein Mikrokosmos für sich. Das gilt auch für den Stuttgarter Flughafen. Damit die Flugzeuge pünktlich landen und starten können, kümmern sich rund 1000 Angestellte um die Fracht und Passagiere. Drei davon stellen sich kurz vor.

Die Umweltmanagerin

Lisa Petrik (26). Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

„Ich arbeite seit Mai in der Umweltabteilung des Flughafens Stuttgart. Zuerst habe ich in Tübingen Geografie studiert. Doch nach einem Praktikum am Flughafen war ich begeistert von den Gestaltungsmöglichkeiten. Ich lernte hier alle Abteilungen kennen, die Kollegen nahmen mich mit aufs Vorfeld, das Miteinander war super. Der Flughafen als Arbeitsplatz sticht schon heraus, dachte ich mir – und machte meinen Masterabschluss in Umweltschutz an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen. Meine Aufgabe heute? Ich leite das Umweltmanagement, erstelle die Umwelterklärung, wobei wir etwa zu den Themen Energieverbrauch, Kohlendioxidemissionen und Abfallwirtschaft öffentlich Rechenschaft ablegen. Das macht längst nicht jeder Flughafen. In der Umweltabteilung, die es seit 2013 gibt, sind wir zu viert. Wir suchen nach einfachen Lösungen für heikle Probleme. Ein Beispiel ist Plastikleergut, das früher in den Terminal achtlos weggeworfen wurde. Heute wird das Leergut in speziellen Tonnen gesammelt und einer Organisation für sozial Benachteiligte gespendet.“

Der Mann vom Check-In

Volker Schuster (43). Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

„Angefangen hat alles mit einem Job neben dem Studium. Nach meinem Abschluss bekam ich eine Festanstellung beim Check-In, also bei der Abfertigung der Reisenden und ihres Gepäcks. Der Schichtbetrieb auf dem Flughafen hat damals gut gepasst. Dabei ist der Arbeitsbeginn morgens um 3.45 Uhr nicht unbedingt jedermanns Sache. Den Rhythmus und die Hektik auf dem Stuttgarter Flughafen muss man mögen. Was ich vor allem schätze, das ist die Atmosphäre an diesem besonderen Arbeitsplatz, sein internationales Flair, aber auch die Schnelligkeit, mit der alles hinter den Kulissen geschieht. Man muss rasch improvisieren, wenn beispielsweise eine Maschine das Zeitfenster für den Start wegen eines technischen Problems verpasst hat oder erst gar nicht starten kann. Dann suche ich für alle gestrandeten Passagiere ein Hotel, kümmere mich um die Umbuchungen.“

Der Busfahrer

Stefan Lorenz (55). Foto: Buchfink/Lorenz

„Eigentlich mache ich noch viel mehr als die Passagiere von der Fluggastbrücke zum Flugzeug zu chauffieren. Meine Aufgabe ist ja sehr vielseitig. Da wäre beispielsweise der Entsorgungsdienst oder auch das Schneeräumen im Winter. Dann steuere ich keinen Bus mehr, sondern einen Schneepflug, dessen Schaufeln sechseinhalb Meter breit sind. Ansonsten geht Sicherheit über alles. Beim täglichen Heranfahren mit dem Bus an das Flugzeug oder an eine Passagiertreppe muss man besonders vorsichtig sein und das Fahrzeug präzise an der vorgesehenen Position zum Stehen bringen. Anders als im normalen Straßenverkehr kann selbst die kleinste Kollision katastrophale Folgen haben. Ich mache meinen Beruf nun schon seit 18 Jahren und bin immer noch glücklich. Man muss wissen: Wer auf dem Flughafen arbeitet, hat nicht irgendeinen Job, man arbeitet nicht bei Hinz und Kunz. Der Flughafen . . . das ist das Tor zu einer anderen Welt.“