Inge Momm kämpft seit Jahren für den Erhalt des Filderbodens. Foto: Archiv Warth

Inge Momm engagiert sich seit Jahren für andere. Dafür hat die Birkacherin nun die Ehrennadel des Landes bekommen. Umtriebig war und ist sie vor allem für den Filderboden. Den hält sie für einen besonderen Schatz.

Birkach - Dass Inge Momm aufhört, heißt nicht, dass sie aufhört. Nach drei Jahrzehnten ist die Birkacherin aus dem Bezirksbeirat verabschiedet worden. In der Zeit ist sie als eine Frau aufgefallen, die sich gern und viel für andere engagiert. Für ihre Umtriebigkeit hat die FDP-Lokalpolitikerin die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg bekommen. Eine Auszeichnung, die Momm zur Kenntnis nimmt. Mehr nicht. „Ich habe das alles ja nicht um der Nadel willen gemacht“, sagt sie mit ihrer dunklen Stimme.

Mit „das alles“ meint Inge Momm nicht nur ihre Arbeit im Bezirksbeirat Birkach. Eng mit ihrem Namen ist nämlich auch der Filderpark verknüpft. Dabei geht es darum, den Stuttgartern klarzumachen, welchen Schatz sie mit den Fildern vor der Haustür haben. Zusammen mit anderen – darauf legt Inge Momm großen Wert – hat sie zum Beispiel eine Stele auf dem Birkacher Feld installiert, in der ein Stück Filderboden hinter Plexiglas ausgestellt ist, sie haben einen Aussichtspunkt an der Uni Hohenheim eingerichtet, und sie haben einen Ackerstreifen modellhaft bepflanzt.

Die Umwelt wird der Biologin niemals egal sein

Inge Momm ging es stets um den „Erhalt der Natur und der Ressource Boden“, sagt sie. Vor allem Letzteres sei lebenswichtig, sollten die Zeiten wieder schlechter werden. Sie denkt dabei an die Kriegsjahre, die sie miterlebt hat. Daher kann sie nicht verstehen, wie der gute Filderboden einem Bauprojekt nach dem anderen weichen muss. „Alles hat sich auf die Filder gestürzt“, sagt sie. „Wir haben versucht, etwas mäßigend einzuwirken.“

Der Filderpark heißt inzwischen Landschaftsraum Filder und wird von einem Planungsbüro betreut. Und da das städtische Filderparkgeld ohnehin ausgegeben ist, fühlt sich Inge Momm nur noch bedingt zuständig. Bedingt, weil der studierten Biologin aus Nagold die Umwelt niemals egal sein wird. Das war auch ihre Antriebsfeder, um in die Politik zu gehen. Warum sie mit diesem Anliegen ausgerechnet bei der FDP gelandet ist? Die Liberalen hätten damals, als sie beigetreten ist, stark Nachhaltigkeit unterstützt. Heute sei dieser Grund freilich „etwas dünn“, wie sie zugibt. Doch sie wird die Partei nicht mehr wechseln.