Es ist nicht ungefährlich, die viel befahrene Echterdinger Straße zu überqueren. An der Kreuzung zur Köpfertstraße wäre ein sicherer Überweg sinnvoll, finden Lisa Staudenmaier, Karl-Heinz Jauß, Manuela Staudenmaier und Giovanni Musano (von links). Foto: Sandra Hintermayr

Anwohner fordern einen Zebrastreifen auf der Echterdinger Straße in Plieningen. Sie sagen, dass sie wegen des Autoverkehrs ansonsten kaum über die Straße kämen. Der Wunsch der Bürger ist nicht neu. Ob er erhört wird, ist fraglich.

Plieningen - Mit 60 Kilometern pro Stunde rauschen die Fahrzeuge von der Landstraße in die Ortschaft. Das Ortsschild und das Tempo-40-Schild, welches kurz dahinter aufgestellt ist, veranlasst nur die wenigsten Autofahrer zu bremsen. Auch auf der Gegenfahrbahn warten viele nicht bis zum Ortsausgang, um auf 60 zu beschleunigen. Fußgänger, die im Wohngebiet die Echterdinger Straße überqueren wollen, müssen Gas geben. Einen Zebrastreifen oder eine Ampel gibt es nicht. Vor allem im Berufsverkehr reißt der Strom an Autos nicht ab. „Die Straße ist unübersichtlich, die einzige Stelle, an der man gut in beide Richtungen blicken kann, ist an der Kreuzung zur Köpfertstraße“, sagt Giovanni Musano, der an der Köpfertstraße lebt. Zusammen mit anderen Anwohnern engagiert er sich für einen sicheren Fußgängerüberweg. „Es ist wirklich gefährlich, die Straße zu überqueren.“

Niemand beachte das Schild

Das Wohngebiet zu beiden Seiten der Echterdinger Straße wächst: Immer mehr Familien mit kleinen Kindern ziehen dorthin. An der Köpfertstraße befindet sich zudem eine Kindertagesstätte. Viele der Kinder müssen morgens und nachmittags die Echterdinger Straße überqueren, um in die Kita und wieder nach Hause zu kommen. Ein Hinweisschild „Achtung Kinder“ und ein Blinklicht gebe es zwar, „aber das fällt gar nicht auf“, sagt Lisa Staudenmaier, die ebenfalls an der Köpfertstraße wohnt.

„Keiner beachtet das Schild“, ergänzt Musano. „Viele sehen es nicht einmal.“ Und das, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie seit Jahren tagtäglich diese Strecke entlangfahren. „Kinder können die Geschwindigkeit und den Abstand der Autos schwer einschätzen“, sorgt sich Lisas Mutter Manuela Staudenmaier. Auch viele Rentner bewohnen das Gebiet. „Nicht alle können schnell über die Straße gehen“, sagt Musano. Er möchte sich nicht ausmalen, was passiert, wenn ein Rentner oder ein Kind beim Überqueren stolpert und hinfällt.

Die Stelle nahe der Kreuzung zur Köpfertstraße wäre ideal für einen Überweg, finden die Anwohner. Die Echterdinger Straße ist hier recht übersichtlich, nur wenige Meter weiter befindet sich die Bushaltestelle „Im Köpfert“. Auch aus diesem Grund wäre eine Querungshilfe sinnvoll.

Zählung würde die Notwendigkeit belegen

Bereits 2012 wurde der Stadtverwaltung ein Antrag vorgelegt, eine Ampelanlage oder einen Zebrastreifen anzulegen. Nach einer Zählung potenzieller Nutzer wurde der Antrag von der Stadtverwaltung allerdings abgelehnt. „Die für einen Überweg nötigen Fußgängerzahlen wurden damals nicht erreicht“, sagt Karin Grüner, die bei der Straßenverkehrsbehörde für Plieningen zuständig ist.

„Seitdem ist das Wohngebiet gewachsen, heute ist die Situation eine andere“, sagt Lisa Staudenmaier. Sie ist überzeugt, heute würde eine Zählung die Notwendigkeit eines Überwegs belegen. Im März haben Musano, Staudenmaier und weitere Bewohner ihr Anliegen ein weiteres Mal dem Bezirksbeirat vorgestellt. Die Anfrage sei an die Stadtverwaltung weitergeleitet worden, bislang habe sich allerdings niemand zu dem Thema geäußert. „Wir haben bereits eine neue Zählung in Auftrag gegeben, das Ergebnis liegt allerdings noch nicht vor“, sagt Grüner. „Es scheint an dieser Stelle aber eine Bündelung vorhanden zu sein.“ Die Zahl der Fußgänger entscheidet letztlich darüber, ob ein Zebrastreifen oder sogar eine Ampel an der Echterdinger Straße errichtet wird.

Am Montag, 20. Juli, wird der Überweg erneut Thema im Plieninger Bezirksbeirat sein. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr und ist im Bezirksrathaus an der Filderhauptstraße 155.