So sieht ein Ebola-Virus unter dem Mikroskop aus. Foto: dpa/FREDERICK A. MURPY / CDC

Besteht bei einem Patienten in Deutschland der Verdacht, er könnte an Ebola erkrankt sein, läuft ein bestimmter Maßnahmenplan an. Wie der aussieht, erklären wir hier.

Besteht bei einem Patienten in Deutschland der Verdacht, er könnte an Ebola erkrankt sein, läuft ein bestimmter Maßnahmenplan an. Wie der aussieht, erklären wir hier.

Berlin - Fieber, Unwohlsein, Durchfall und Erbrechen: Stellt ein Patient, der sich zuvor in einem Ebola-Land aufgehalten hat, solche Symptome fest, sollte er sich umgehend bei einem Arzt melden - zunächst telefonisch. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt, sollte der Arzt zunächst fragen, ob der Patient tatsächlich in einem von Ebola betroffenen Land war - Guinea, Sierra Leone, Liberia oder Nigeria.

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Grundsätzlich können viele Krankheiten derartige Beschwerden verursachen. Ein begründeter Ebola-Verdacht liegt erst dann vor, wenn ein Betroffener mit Fieber sich bis zu 21 Tage vor Krankheitsbeginn in einem der Epidemieländer aufgehalten hat und möglicherweise direkten Kontakt zu Blut oder Körperflüssigkeiten von erkrankten oder toten Menschen oder Tieren hatte.

Wichtig sei, dass der Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus bereits die nötigen Vorkehrungen trifft und einen isolierten Raum zur Verfügung stellt, erklärte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums.

Der Maßnahmenplan des RKI sieht vor, dass bei einem begründeten Verdacht umgehend das zuständige Gesundheitsamt informiert wird, ebenso eines der sogenannten Kompetenzzentren. Diese sind Teil eines Netzwerks aus Versorgungs- und Managementeinrichtungen.

Dann sollte ein Labortest den Ebola-Verdacht abklären. Je nach Einschätzung des Arztes sollte der Patient vom provisorischen Isolierbereich in eine der derzeit rund zehn deutschen Sonderisolierstationen verlegt werden. Das Gesundheitsamt, das Kompetenzzentrum und das RKI sollten darüber informiert werden. Die Verantwortung für den Fall bleibt zunächst im jeweiligen Bundesland.

Unterstützt werden die Landesgesundheitsämter neben dem RKI auch vom Referenzzentrum für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg und von der Universität Marburg, wo sich das Konsiliarlabor für Ebolaviren befindet.