Auch aus dem Kongo werden erste Fälle von Ebola gemeldet. (Archivfoto) Foto: dpa

Ebola ist in einem fünften afrikanischen Land ausgebrochen: Die Demokratische Republik Kongo spricht von zwei ersten Fällen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind Experten auf dem Weg in die abgelegene Region des Landes.

Ebola ist in einem fünften afrikanischen Land ausgebrochen: Die Demokratische Republik Kongo spricht von zwei ersten Fällen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind Experten auf dem Weg in die abgelegene Region des Landes.

Kigali/Abidjan - Nach vier westlichen Ländern gab am Sonntag auch die im Zentrum des Kontinents gelegene Demokratische Republik Kongo erste Erkrankungen bekannt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich Experten auf dem Weg in die abgelegene Region des Landes, in der die Infektionen auftraten. Neben dem Kongo sind Ebola-Fälle in Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria bekannt.

Die Virusinfektion, die mit schwerem Fieber und Blutungen einhergeht, verläuft sehr schnell und endet in den meisten Fällen tödlich. In den vergangenen Monaten starben nach offiziellen Angaben mindestens 1427 Menschen daran. In Sierra Leone erkrankte erstmals auch ein WHO-Mitarbeiter an Ebola. Wie der kongolesische Radiosender Okapi unter Berufung auf Gesundheitsminister Felix Kabange berichtete, wurden zwei von acht Menschen, die in der nordwestlichen Provinz Equateur an starkem Fieber litten, positiv auf Ebola getestet.

Der WHO zufolge leben sie in dem abgelegenen Dorf Boende. Spezialisten des Landes hätten mitgeteilt, dass es sich um einen anderen Ebola-Stamm als in den vier westafrikanischen Ländern handele. Kongolesische Experten, WHO-Mitarbeiter und Vertreter von Partnerorganisationen seien auf dem Weg in den Ort.

Siebter Ausbruch von Ebola im Kongo

Die WHO betonte, das Land habe große Erfahrung mit Ebola. Der Sender Okapi berichtete unter Berufung auf Minister Kabange, es sei der siebte Ausbruch in dem Land, seit das Virus 1976 - ebenfalls im heutigen Kongo - entdeckt worden war.

Auf der Homepage des Senders hieß es weiter, im Kongo seien insgesamt 13 Menschen an starkem Fieber gestorben. Elf Menschen wurden demnach auf Isolierstationen gebracht, mehr als 80 sind unter Beobachtung. Die betroffene Region sei unter Quarantäne gestellt worden, um die Ausbreitung einzudämmen.

In Westafrika kämpfen die Staaten mit rigorosen Maßnahmen gegen die Epidemie. Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in Sierra Leone unter Strafe gestellt werden. Das Verbergen eines Infizierten werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete die Online-Zeitung „Awoko“ am Samstag. Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz demnach am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen.

Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen. Ärzte in Nigeria, die mehr als zwei Monate gestreikt hatten, wollen wegen der Ebola-Epidemie am Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Das teilte die Ärztekammer des Landes mit. Die Ärzte hätten sich entschlossen, ihren Streik im Interesse der öffentlichen Gesundheitsversorgung vorerst einzustellen. Die Regierung wollte mehr als 16.000 Ärzte entlassen, weil sie ihre Arbeit während der Ebola-Krise beendet hatten. Der Präsident der Ärztekammer teilte mit, man habe sich mit der Regierung geeinigt.