Zur „Earth Hour“ gingen in Metropolen wie Frankfurt (Foto), München, Berlin, Paris oder London auch dieses Jahr die Lichter aus. Foto: dpa

Hell angestrahlte Fassaden sind in Großstädten weltweit heute fast eine Selbstverständlichkeit. Doch zur „Earth Hour“ gingen in Metropolen wie Frankfurt, München, Berlin, Paris oder London auch dieses Jahr die Lichter aus. Das Spektakel hat einen ernsten Hintergrund.

Berlin - Brandenburger Tor, Münchner Rathaus und die Frankfurter Skyline: An vielen deutschen Wahrzeichen ging am Samstagabend das Licht aus. Die 11. Auflage der Aktion „Earth Hour“ (Stunde der Erde), hinter der die Umweltstiftung WWF steht, soll für mehr Klimaschutz werben. Dabei wurde um 20.30 Uhr an bekannten Bauwerken in Deutschland die Beleuchtung ausgeschaltet. So lagen zwischenzeitlich das Brandenburger Tor und das Münchner Rathaus im Dunkeln. Auch die Frankfurter Skyline war ziemlich finster.

323 Städte und Gemeinden in Deutschland

In Deutschland machten laut WWF-Sprecher Immo Fischer 323 Städte und Gemeinden mit. Die „Earth Hour“ solle keine Aktion „mit dem Zeigefinger sein“, sondern das Thema Klimaschutz positiv besetzen, sagte Fischer am Samstagabend in Berlin.

Auch im Ausland fand die Aktion statt. In über 7000 Städten in 184 Ländern gingen nach WWF-Angaben an Gebäuden die Lichter aus. So waren die Petronas Towers im malayischen Kuala Lumpur, der Kreml in Moskau und die Tower Bridge in London zeitweise dunkel. Die Beleuchtung des Wahrzeichens Athens, der Akropolis, war eine Stunde lang ausgeschaltet, ebenso das Empire State Building und das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York.

Kerzen statt elektrisches Licht

Der Pariser Eiffelturm war auch dunkel, wenn auch nur für fünf Minuten. In der spanischen Hauptstadt Madrid wurden die Plaza de Oriente, die Almudena-Kathedrale, der Königspalast und viele andere Gebäude für eine Stunde verdunkelt. In Myanmar und Indonesien zündeten Menschen während der „Earth Hour“ Kerzen an.

Der WWF will mit der „Earth Hour“ die Aufmerksamkeit der Menschen auf den Schutz des Klimas lenken. Noch sei Zeit, um den Klimawandel zu stoppen, appelliert die Organisation. Großes Potenzial liege dabei in den Städten, die mit ihrem Anteil am weltweiten Kohlendioxidausstoß (CO2) als Treiber der Klimaerwärmung gesehen werden. Es seien auch kleine Entscheidungen im Alltag wie häufigeres Verzichten auf Autofahren und Fleisch, die einen Unterschied machen könnten.