Rund 450 Ladestationen gibt es in der Region – mit Kapazitäten für neue E-Auto-Nutzer Foto: dpa

110 Millionen Euro an Steuergeldern und Investitionen von Unternehmen fließen innerhalb des Schaufensters Elektromobilität in 35 Vorzeigeprojekte. Fast alle spielen in der Region Stuttgart.

Eine Karte für alles

Fünf Projekte des Schaufensters Elektromobilität sollen das Leben ohne ein eigenes Auto komfortabel machen. Das teuerste ist die Weiterentwicklung der Mobilitätskarte des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS), mit der bisher die Miet-Elektro-Smart der Daimler-Tochter Car2go, die Fahrräder und Pedelecs der Bahn-Tochter DB Rent (Call-a-bike) sowie deren Mietwagen (Flinkster), die Miet-Fahrzeuge von Stadtmobil sowie die Pedelecs der Region (bisher in Bietigheim und Schwieberdingen) gebucht und abgeholt werden können. Mitte 2015 startet der VVS die nächste Stufe: Dann ersetzt er die Verbundpässe seiner rund 200 000 Abonnenten durch eine Plastikkarte. Sie ersetzt die bisherige Wertmarke und übernimmt die Funktionen der Mobilitätskarte. Mittelfristig soll der Inhaber auch noch Park-and-ride-Plätze und kommunale Einrichtungen wie Büchereien oder Schwimmbäder mit der Karte bedienen und bezahlen können. Alles in allem kostet die Einführung der Stuttgart Service Card, die auch in der Region gelten wird, laut VVS-Geschäftsführer Horst Stammler rund 25 Millionen Euro, von denen 9,6 Millionen aus Berlin kommen – das größte Projekt im Schaufenster der Region Stuttgart und der Stadt Karlsruhe.

Unabhängiger vom Auto

Verkehrsmittel verknüpfen sollen auch diese Projekte: Die Bahn baut vor allem in Berlin und Brandenburg ihre Mietflotte um zusätzliche Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor (Pedelecs), Elektroautos und -roller aus. In Stuttgart soll die Pedelec-Flotte (rund 100 Stück) besser ausgelastet werden. Das Land und der Verband Region Stuttgart bezuschussen außerhalb der Landeshauptstadt Pedelec-Verleihstationen an Bahnhöfen in bisher 17 Kommunen mit rund 1,8 Millionen Euro (Gesamtkosten: 4,6 Millionen). Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) bekommen gut eine Million Euro für fünf weitere Hybrid-Busse, die außer mit Diesel zum Teil auch mit Strom fahren. Anders als die anderen sieben SSB-Hybrid-Busse laden diese fünf ihre Batterie nicht nur beim Bremsen auf, sondern können zusätzlich nachts ans Netz gehängt werden. Außerdem erproben die Taxi-Auto-Zentrale und ihre Partner mit rund 1,1 Millionen Euro den Einsatz von vier elektrisch betriebenen Mercedes- B-Klasse-Modellen und einem Vito E-Cell als Taxis in Stuttgart.