Fertigung der Leistungselektronik für E-Autos bei Bosch in Kusterdingen Foto: dpa

Der Stuttgarter Technologie-Konzern Bosch ist einer der großen Zulieferer für Elektronikkomponenten für E-Fahrzeuge. Bei Akku-Zellen haben allerdings meist asiatische Firmen die Nase vorn.

Kusterdingen - Der Technologie-Konzern Bosch sieht das Rennen um die besten Akkus für Elektroautos noch nicht als entscheiden an. „Ich glaube, wir können bald die besten Batterien aus Europa liefern, auch die Zellen“, sagte Joachim Fetzer, Mitglied des Bereichsvorstands Gasoline Systems bei Bosch und zuständig für Elektromobilität am Montag in Kusterdingen.

Derzeit wird ein Großteil der Akkus für E-Autos in Asien oder den USA gefertigt – auch weil hier die größten Märkte für Elektromobilität bestehen. Der japanische Nissan Leaf ist das weltweit meistverkaufte Elektroauto. Der kalifornische Hersteller Tesla weist derzeit die größten Zuwachsraten auf.

Im Konsumerbereich – also bei Handys oder Laptops – kommen nach Schätzungen mehr als 90 Prozent der Akkuzellen aus Asien. Große Hersteller sind Samsung, LG oder Panasonic. Der Vorsprung asiatischer Firmen ist hier so groß, dass die deutsche Industrie keine ernsthaften Anstrengungen unternimmt, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Bis in die 1980er Jahre hinein, war die Batterieproduktion eines der Aushängeschilder der deutschen chemischen Industrie sowie der Elektrotechnik. Auch die Grundlagen der heute standardmäßig in mobilen Endgeräten und Fahrzeugen verwendeten Lithium-Ionen-Akkus wurden von deutschen Instituten und Firmen mitentwickelt, die Technologie dann aber nicht mehr weiterverfolgt. Ende der 1990er Jahre gab es in ganz Deutschland nur noch eine Handvoll universitäre Lehrstühle für Elektrochemie. Bei der Industrialisierung der Lithium-Ionen-Batterien machte Asien das Rennen. Heute ist das Geschäft ein Milliardenmarkt.

Deutschland holt aber auf. Die Lücke in der Forschung schließe sich langsam wieder sagte Otmar Frey, Geschäftsführer im Elektrotechnik-Verband ZVEI mit Blick auf neue Auto-Akkus.

Allein Bosch beschäftigt derzeit etwa 600 Spezialisten in der Batterieforschung und -fertigung. Für Fiat liefert das Unternehmen etwa den kompletten Antriebsstrang nebst Akku. Im Jahr 2012 scheiterte allerdings ein Akku-Gemeinschaftsunternehmen mit dem koreanischen Konzern Samsung.