Mit dem Elektroauto der Stadt Stuttgart darf auch OB Fritz Kuhn kostenlos parekn Foto: Leif Piechowski

Die zum Jahresende auslaufende Unterstützung von Elektroautos in der Landeshauptstadt mit kostenfreien städtischen Parkplätzen wird verlängert, und zwar bis Ende 2017. So soll die Luftqualität in Stuttgart ein wenig verbessert werden.

Stuttgart - Mit zwei Gegenstimmen aus dem Lager von SÖS/Linke-plus und einer Enthaltung (Stadtist Ralph Schertlen) befürwortete der Technikausschuss des Gemeinderates am Dienstag auch die Ausweitung auf Plug-In-Hybride, die höchstens 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Plug-In-Autos sind Fahrzeuge, deren Batterien mit einem Stromkabel von außen geladen werden können, die aber auch einen Verbrennungsmotor an Bord haben. Derartige Autos gibt es vermehrt im Handel. In der Summe verzichtet die Stadt rechnerisch in drei Jahren auf 625 000 Euro Parkgebühren.

Die Förderung der E-Autos ist ein Mittel, um die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Außerdem hat der Bund mit seinem Förderprogramm Schaufenster Elektromobilität das politische Ziel ausgegeben, bis zum Ende des Jahrzehnts einer Million E-Autos auf die Straße zu helfen. Die Nachfrage nach der teuren Technik ist bisher gering.

Stuttgart könne „mit Stolz sagen, dass es weit vorne ist bei der E-Mobilität, wir haben hier mehr Ladesäulen als in Berlin“, sagte OB-Referent Michael Münter. Allerdings gab es zur Jahresmitte nur 62 privat zugelassene E-Autos , die restlichen 1082 liefen in Firmenflotten (bei 290 000 Zulassungen insgesamt). 1132 Besitzer haben sich einen Ausweis für das kostenlose Parken auf den 15 100 städtischen Flächen geholt. Bis Ende 2017 rechnet die Stadt mit 2941 Ausweisen.

CDU, Grüne und SPD sowie Freie Wähler befürworteten die Fortschreibung der Förderung. Gangolf Stocker (SÖS) sieht in der Technik einen Irrweg, denn die Batteriefahrzeuge seien, wenn man Herstellung und Wiederverwertung betrachte, nicht umweltverträglich. Es könne sogar sein, so Matthias Oechsner (FDP), dass man sich mit der Batterieentsorgung „ein neues Problem einbrockt“. Ralph Schertlen sieht in 50 Euro ersparter Parkgebühr pro Auto keinen Kaufanreiz. E-Fahrräder kämen zu kurz. Schertlen forderte zur Förderung von Elektrorädern eine „Abwrackprämie für Fahrräder“.