Dschungelprüfung 10 "Höhlenqualen": Thorsten Legat (l.) muss untertauchen. Die begehrten Sterne der heutigen Prüfung sind in einer unterirdischen Höhle voller Wasser zu erspielen. Dr. Bob erkäutert, worauf er beim Kriechen, Schwimmen und Tauchen in der Höhle achten sollte. Natürlich tritt ein Thosten Legat diese Prüfung an! Foto: RTL/Stefan Menne

Tag neun im Dschungel. Neun Freunde sollt ihr sein. Nach dem Auszug von Opa Rolfi und der Rauswahl von David Ortega sind es nur noch neun Camper. Langsam wird’s ernst.

Stuttgart - Bittere Tränen und Seelenstriptease bei Rolf Zachers Auszug. Als der 74-Jährige wegen Brust- und Rückenbeschwerden aufgeben muss, bricht es aus Jürgen Milski heraus wie einst die Fluten des Roten Meers über das Heer des Pharao. „Von Rolf konnte ich mich verabschieden. Von meinem Vater nicht.“ Tränen kullern Milski über die Wangen.

Sophia Wollersheim und Ricky Harris finden nach der Fetzerei vom Vortag wieder zueinander. „Ging der (Ricky) denen (den Zuschauern) auch so auf den Sack wie mir.“ Ricky nimmt die Blondine mit Körbchengröße N in den Arm. „Komm her.“

„El hombre“ David Ortega ist fassungslos: Er muss gehen. „Zuschauer, was habt ihr getan? Ich hab nicht damit gerechnet.“ Camp-Schneewittchen Nathalie Volk tröstet ihn: „Du bist ein toller Mann.“

Die nächste Dschungelprüfung. Thorsten Legat wird von L'Équipe de camp mit acht Stimmen (nur Menderes Bagci stimmt für sich) in die sieben Kammern der „Höhlenqualen“ geschickt.

Not lernt Beten. Das wissen nicht nur fromme Katholiken. Ein „Halleluja. Danke lieber Gott“ entweicht Helena Fürst‘ Mecker-Gosch. Nach acht Dschungelprüfungen hat sie die Nase gestrichen voll von Kakerlaken, Maden und Würmern. „Ich will nicht mehr.“

„Now it‘s Legat-Time.“ Der „Leginator“ stellt sich in den Dienst des Teams und zieht in den Dschungel- Krieg. „Männer“, ruft er mit stolzgeschwellter Brust und stechendem Blick (und was ist mit den Frauen, die jetzt mit Fünf zu Vier in der Überzahl sind?): „Versagen ist ein Krieg zu verlieren.“ So sprechen nur wahre Helden.

Es geht unter die Erde. Für einen Ruhrpott-Jungen kein Problem. Hemd aus, Hose runter. Legat zeigt, was er hat: Muckis, Waschbrettbauch, Drachen-Tattoos. In der Höhle der Qualen kämpft er zehn Minuten mit Krebsen, Krabben, Fröschen, Schlangen und Aalen. Stöhnt sich durch die Unterwelt. „Alter Schwede ... Stöhn ... Come on ... Öööh, Öööh ... Mach hinne ...Uaah, Uaah.“

Ein würdiger Gegner für den „Leginator“? „Gibt’s keinen?“, meint der. Was in der letzten Kammer folgt, lässt Crocodile Dundees Kampf mit dem Untier (in der gleichnamigen australischen Filmkomödie von 1986) wie eine Nonnenfreizeit in Lourdes aussehen. Ein Monster, zwei Meter lang vom Schwanz bis zur (zugebundenen) Schnauze wartet in der Tiefe auf den furchtlosen Recken. „Hör mal. Da is‘n Krokodil. Aber der beißt mich nicht?“

Legat überrascht mit Lebensbeichte

Kaum zurück an der Oberfläche, macht Legat wieder einen auf dicke Hose. „ Angst hab ich keine gehabt.“ Nicht er vor dem Krokodil - aber das arme Tier vor ihm. Alle neun Sterne geholt. Legat ist stolz wie Bolle. Und dann vergießt der Mann, der auszog, dem Dschungel das Fürchten zu lehren, dicke Krokodils-Tränen. „Das geht an die Psyche, wenn’se die Jungs siehst und die Frauen, wie die Hunger haben.“

Legats Lebensbeichte vor Millionen von Zuschauern. Die ganze Macho-Aufplusterei und das Dumpfbacken-Gelaber - alles nur Fasssade, hinter der sich eine sensible Seele verbirgt. „Früher haben‘se immer zu mir gesagt, ich wär ein Versager. Aber jetzt nicht mehr.“ „Das kann‘ste nicht vergessen. Das nimm‘ste mit ins Grab.“ Ja Thorsten, wie recht Du hast. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

Und dann muss sie raus – die ganze Wahrheit: „Ich hab da ins Becken Pipi gemacht“, bekennt Legat. Wollen das die Zuschauer wissen? Jaaaaa! Legat für Dschungel-King!

Zurück im Camp wird Manneken Pis wieder zum Schleifer. „Aufstehen ihr Pisser!“ raunzt er seine Mitcamper an. „Ich hab geweint, zum ersten Mal. Ich weiß nicht, ob ich mich schämen soll?“ Nein, Thorsten! Ein echter Kerl muss sich seiner Tränen nicht schämen. Auch Achilles weinte vor Troja um seinen getöteten Freund Patroklos. Und was ist der griechische Held schon gegen den „Legiantor“? Selbst Arnold „Terminator“ Schwarzenegger würde die Sonnenbrille vor Dir ziehen!

Blondinen-Duo auf Schatzsuche. Sophia Wollersheim und Jenny Elvers müssen den Kandidaten Tierbilder zuordnen: Nathalie, das Faultier; Jürgen, die Katze; Helena, die Ziege; Brigitte, der Hengst; Sophia, der Papagei; Thorsten, der Gorilla; Menderez, das Lamm. Fehlt noch Ricky - die Schlange. „Ich will keine Schlange sein“, jammert der Mann mit der Vonihila (vorne-nichts-hinten-lang)-Frisur. „Ich hab das Gefühl, keiner liebt mich hier. Ich glaube, dass alles ganz, ganz schief läuft.“

Als ob‘s der Höhepunkte an diesem Tag nicht genug wäre, ist da noch das Banana-Drama nach dem Dschungelschauer. Ricky Harris liebt Bananen, doch die anderen Camper lieben Ricky Harris nicht. Während der im Dschungeltelefon rumheult, verputzen jeder von ihnen eine Bananen-Hälfte. Thorsten Legat: „Wie geil ist die Banane denn.“ Und Ricky? Der nimmt’s gelassen. „Shit happens.“

Wer verlässt das Camp? Jenny Elvers oder Nathalie Volk? Jenny. Die vom Leben gezeichnete Blondine strahlt dennoch: „Ich darf raus. Ich geh ins Hotel zu meiner Mama.“

Höhepunkt: Thorsten Legat „down under“. Der Mann aus dem Ruhrpott schwimmt sich den Frust von der Brust. Neun Sterne, ein Gestöhne wie in Bert Wollersheims Etablissements und eine tränenreiche Lebensbeichte. Starker Mann mal schwach. Ganz großes Trash-TV!

Tiefpunkt: Jammer-Ricky. Das Dschungel-Rumpelstilzchen keilt aus und benimmt sich danach wie ein Mimöschen.

Beste Sprüche: (sehr viele, deshalb hier nur eine kleine Auswahl)

Sophia Wollersheim über Ricky Harris: „Der hat mich angeguckt wie ein richtiger Psychopath.“ Mein Mann kriegt Taschengeld - 50 Euro. Und er bunkert noch was.“

David Ortega: „Das ist Dschungel, Dschungel, Dschungel. Und so viele Bäume hier. Viel mehr als in Deutschland.“ „Ich bin dreckig, Ich fühle mich benutzt. Und das ist geil.“

Thorsten Legat: „Da ich nicht verlieren kann, will ich nicht als Versager nach Hause kommen.“ „Aufstehen ihr Pisser. Alle.“ „Ich hab da ins Becken Pipi gemacht.“ „Das kann‘ste nicht vergessen. Das nimm‘ste mit ins Grab.“

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