Nach wie vor greifen viele Jugendliche zum Joint. Foto: dpa

Am heutigen Montag, 6. Oktober, startet die Sucht- und Gewaltpräventionswoche. Sie soll Jugendliche informieren aber nicht belehren.

Zuffenhausen - Von Montag, 6. Oktober, bis Freitag, 10. Oktober, findet im Bezirk wieder die Sucht- und Gewaltpräventionswoche „Body and Soul“ statt. Im Gegensatz zu den Vorjahren hat sich bei der Veranstaltungsreihe allerdings etwas geändert: Bis auf eine Ausnahme sind die Projekte nicht öffentlich, sondern direkt an einzelne Schulen gebunden. „Obwohl wir in der Vergangenheit immer wieder hochrangige Referenten gewinnen konnten, sind diejenigen Veranstaltungen, die für alle offen waren, schlecht besucht gewesen“, erläutert Werner Mast, der Präventionsbeamte des Zuffenhäuser Polizeireviers, den Strategiewechsel. Das Ziel der Woche ist nach wie vor unverändert: Kinder und Jugendliche sollen mobilisiert werden, über ihre Probleme sprechen und Handlungsalternativen aufgezeigt bekommen.

Der Auftakt zu „Body and Soul“ ist öffentlich. Am heutigen Montag, 6. Oktober, wird in der Zehntscheuer ein Theaterstück zum Thema Gewalt in Teenager-Beziehungen aufgeführt. Dieses haben Mädchen und Jungen aus der Klassenstufe acht der Hohensteinschule fünf Monate lang erarbeitet. Beginn ist um 19.15 Uhr, der Einlass startet eine Viertelstunde früher.

Herausgekommen sind vier Schwerpunkte

Zum ersten Mal sind in diesem Jahr im Vorfeld die Interessen der Schüler abgefragt worden. Sie haben einen Fragebogen bekommen, um dort die für sie wichtigen Themen zu vermerken. Herausgekommen sind vier Schwerpunkte: illegale Drogen, Erlebnispädagogik, Internet-Sicherheit sowie der Themenbereich Liebe, Sex und Freundschaft. Mit der Park-Realschule, der Uhlandschule, der Hohensteinschule, der Gustav-Werner-Schule und der Haldenrainschule sind heuer fünf Lehranstalten mit im Boot. „Leider ist kein Gymnasium dabei“, sagt Mast und hofft darauf, dass es eventuell 2015 klappt.

Organisatoren von „Body and Soul“ sind die Mobile Jugendarbeit, das Kinder- und Jugendhaus sowie das Bezirksrathaus. Mit dabei sind auch verschiedene Hilfe- und Selbsthilfeeinrichtungen wie die Mädchenwohngruppe Jella, die Drogenberatungsstelle Release oder der Verein Kobra, der jugendlichen Opfern von sexueller Gewalt hilft.

Regelmäßige Aufklärung und Vorbeugung

Grundsätzlich setze „Body and Soul“ auf Prävention ohne erhobenen Zeigefinger, erläutert Alexandra Grotz von der Mobilen Jugendarbeit Zuffenhausen. „Die Kinder können bei den Veranstaltungen Kompetenzen zeigen, die im Schulalltag verborgen bleiben“, sagt Grotz. Dabei würden die angesprochenen Themen die Teenager längerfristig beschäftigen. Lehrer könnten auf den Erfahrungen aus der Präventionswoche aufbauen. „Die Kids fragen schon Monate vorher, wann die nächste Präventionswoche stattfindet“, beschreibt Werner Mast das Interesse der Heranwachsenden. Dass regelmäßige Aufklärung und Vorbeugung etwas bringen, zeigen seinen Worten nach nicht zuletzt die Zahlen der Kriminalstatistik für Zuffenhausen. Die seien, was Jugendliche beträfe, rückläufig. Kiffen sei nach wie vor das größte Problem bei Jugendlichen, berichten Mast und Grotz. Zurückgegangen wäre hingegen der Alkoholmissbrauch.

Finanziert werden kann die Veranstaltungsreihe durch Einnahmen aus einem Spendenlauf, bei dem im vergangenen Jahr 4300 Euro zusammen gekommen sind. Aus personellen Gründen gibt es solch einen Lauf in diesem Jahr nicht. Umso dringender suchen die Organisatoren nach Spendern und Sponsoren, damit es auch 2015 wieder eine Präventionswoche geben kann. Jeder Euro der in Aufklärung und Vorbeugung gesteckt wird, zahlt sich doppelt und dreifach aus. Das zeigen die Erfahrungen.