Die Kader-Korrekturen bei den Stuttgarter Kickers sind abgeschlossen Foto: Pressefoto Baumann

Es war ein hartes Stück Arbeit. Jetzt sind die Kader-Korrekturen bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers abgeschlossen. „Unterm Strich bringt uns das deutliche Einsparungen“, sagt Sportdirektor Michael Zeyer vor der Heimspiel-Premiere 2014 an diesem Samstag (14 Uhr) gegen die SV Elversberg.

Stuttgart - Murat Lokurlu kennt sich aus im Geschäft. „Wechselspiele im Winter sind immer Kompromisse“, weiß der Berater von Patrick Milchraum. Genau solch ein Kompromiss wurde nun gefunden. Der Mittelfeldspieler (Vertrag bis 2015) wird von den Kickers bis zum Saisonende an den Nord/Ost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena ausgeliehen. „Beide Seiten können sich die nächsten Wochen beschnuppern. Und es besteht die Option, dass Patrick über den Sommer hinaus in Jena bleibt“, sagt Lokurlu.

Komplett verabschiedet hat sich nach Abwehrmann Stefan Maletic (Ziel unbekannt) nun auch Stürmer Omar Jatta. Der Auflösungsvertrag mit dem Ex-Ravensburger ist perfekt, er liebäugelt mit einem Wechsel zur SpVgg Unterhaching. Auch Paul Grischok haben die Blauen künftig wohl von der Gehaltsliste: Der Mittelfeldspieler ist sich mit dem Berliner Oberligisten BFC Dynamo einig. Karim Rouani, der fünfte Spieler ohne Perspektive, befindet sich nach seinem Kreuzbandriss weiter im Krankenstand. Der Stürmer belastet den Kickers-Etat nicht. Genauso wie Daniel Engelbrecht – nach seiner Herz-Operation immer noch nicht im Training – und Marcos Alvarez (Knorpelschaden im Knie) wird er von der Berufsgenossenschaft bezahlt.

Im Gegenzug haben die Blauen schon vor der Winterpause vier vereinslose Spieler dazugeholt: Die erfahrenen Gerrit Müller und Marco Calamita sowie die Nachwuchskräfte Shkemb Miftari und Lhadji Badiane. Nun kamen drei weitere Neue hinzu.

Randy Edwini-Bonsu (23): Der Offensivmann war schon in der zweiten Liga bei Eintracht Braunschweig am Ball. „Er ist quirlig, schnell und dribbelstark“, lobt ihn Trainer Horst Steffen. Derzeit plagt ihn eine Grippe. Hinter seinem Einsatz gegen Elversberg steht ein Fragezeichen. Genauso wie bei Gerrit Müller, der wegen seiner Sprunggelenkverletzung das Training abbrechen musste.

Maximilian Hoffmann (21): Der technisch gute Innenverteidiger mit dem starken linken Fuß spielte zuletzt für Union Berlin II. Ihm will Steffen Zeit geben, sich zu entwickeln.

Andreas Ivan (19): Der Kickers-A-Jugendspieler bekam einen Profivertrag und bestach in der Vorbereitung durch couragierte Auftritte in der Offensive. Steffen: „Andy ist kreativ, spielintelligent und arbeitet nun auch mehr nach hinten.“ Zur Belohnung stand er beim 0:0 in Kiel im 18-Mann-Kader.

Steffen ist vom neuen Gesicht seines Teams angetan: „Sämtliche Wechsel haben die Leistungskultur verbessert. Die Kaderveränderungen waren dringend erforderlich.“ Dass die Kurskorrekturen auch Geld kosteten, räumt Zeyer ein: „Wenn man im Sommer nicht richtig hinschaut, bleibt das nicht ohne Folgen“, sagt er, stellt aber klar: „Wenn man die Zu- und Abgänge gegeneinander aufrechnet, bringt uns das unterm Strich deutliche Einsparungen.“ Was hauptsächlich daran liegt, dass die bisher arbeitslosen Zugänge bis zum Saisonende Gehaltsabstriche machen, um sich zu präsentieren.