Dramatische Szenen haben sich um Paderborns Christian Bickel (links) ereignet. (Archivbild) Foto: Bongarts

Der SC Paderborn taumelt nach einem 1:2 gegen Großaspach dem nächsten Abstieg entgegen. SCP-Profi Bickel verschluckt die Zunge und ist kurzzeitig bewusstlos. Tabellenführer MSV Duisburg lässt mit einem 1:1 gegen Regensburg in Überzahl zwei Punkte liegen.

Rostock - Die dramatischen Minuten um Christian Bickel machten die nächste sportliche Pleite des SC Paderborn in der 3. Fußball-Liga zur Nebensache. Der Mittelfeldspieler war am Samstag bei der 1:2 (1:2)-Heimniederlage gegen die SG Sonnenhof Großaspach in der 73. Minute nach einem Zweikampf bewusstlos auf dem Spielfeld liegengeblieben, er hatte seine Zunge verschluckt. „Klar, dass man geschockt ist, wenn ein Spieler die Zunge verschluckt hat und anfängt zu krampfen. Gott sei Dank haben unsere Physiotherapeuten schnell reagiert“, sagte Paderborns Trainer Stefan Emmerling und wirkte immer noch mitgenommen.

Der 26 Jahre alte Bickel kam nach Angaben von Vereinsarzt Matthias Porsch im Verlauf der Erstversorgung wieder zu Bewusstsein, wurde aber zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. „Sein Kreislauf ist stabil“, sagte Porsch.

Zum Zeitpunkt der Unterbrechung lagen die Hausherren vor 4770 Zuschauern bereits hinten und konnten in der Schlussphase mit zehn Mann auch keine Wende mehr erzwingen. „Wir waren sehr hektisch, haben aber noch acht Spiele, um den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte Emmerling. Angesichts sechs Punkten Rückstand auf den ersten Abstiegsplatz wird die Lage für die seit neun Spielen sieglosen Ostwestfalen immer prekärer - vor zwei Jahren war das Team noch erstklassig und sogar einmal Bundesliga-Spitzenreiter.

MSV Duisburg lässt Punkte liegen

Leise Hoffnung schöpft hingegen wieder der FSV Frankfurt, wie Paderborn in der vergangenen Saison noch in der 2. Liga. Eine Woche nach dem 2:0 gegen die Sportfreunde Lotte punkteten die Hessen mit einem 0:0 bei Fortuna Köln. Sie haben nun nur noch drei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. „Im ersten Durchgang hätten wir die Führung verdient gehabt. In der zweiten Hälfte haben sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert, weshalb wir mit der Punkteteilung leben können“, sagte FSV-Trainer Gino Lettieri.

An der Tabellenspitze ließ der MSV Duisburg mit einem 1:1 (1:0) gegen Aufsteiger Jahn Regensburg zwei Punkte liegen. Nach der Roten Karte gegen Regensburgs Marcel Hofrath (41.) spielte der MSV dabei sogar über eine Halbzeit lang in Überzahl. „Man hat gesehen, dass Platzverweise nicht immer helfen. Wir haben es nicht geschafft, die Überzahlsituation in Dominanz umzuwandeln“, sagte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic.

Verfolger 1. FC Magdeburg rückte mit einem 2:0 (0:0)-Heimsieg über Rot-Weiß Erfurt auf vier Punkte an die Zebras heran. Vor 20 506 Zuschauern sorgten Manuel Farrona Pulido (46.) und Christian Beck (74.) für die Tore. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das gemacht, was wir wollten. Mit dem Tor wurde es natürlich einfacher für uns“, sagte FCM-Trainer Jens Härtel nach dem achten Heimsieg.