Die Bewerber um die CDU-Spitzenkandidatur, Thomas Strobl und Guido Wolf, wollen im Falle eines Wahlsiegs auch den von Grün-Rot geplanten Bildungsurlaub rückgängig machen.

Stuttgart - Im Falle eines CDU-Wahlsiegs bei der Landtagswahl 2016 würden der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl und Landtagspräsident Guido Wolf eine Reihe von Maßnahmen der amtierenden Landesregierung rückgängig machen. „Dazu gehört der von Grün-Rot geplante Bildungsurlaub. Auch beim Jagdgesetz wird die eine oder andere Reglementierung korrigiert“, sagte Wolf im Doppelinterview mit den Stuttgarter Nachrichten – dem einzigen, das die beiden CDU-Politiker bis zur Entscheidung über den CDU-Spitzenkandidaten am 2. Dezember geben.

Vom 13. November an werden sie sich auf sechs Regionalversammlungen der Parteibasis vorstellen. Die 69 000 CDU-Mitglieder entscheiden, wer 2016 der Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wird.

Auch Strobl deutete die Rücknahme eines Bildungszeitgesetzes an. „Gerade die erfolgreichen Mittelständler und Familienunternehmen brauchen keinen Nachhilfe von Grün-Rot. Wo ein Gesetz überflüssig ist, ist es ein unnötiges Gesetz.“ Einig sind sich die CDU-Bewerber auch in der Ablehnung eines eigenständigen Integrationsministeriums. „Dieses neue Ministerium ist kleiner als jedes Dezernat im von mir einst geführten Landratsamt Tuttlingen“, sagte Wolf. Strobl sagte, bei der Integration handle es sich um eine klassische Querschnittsaufgabe. Dafür benötige man kein eigenes Ministerium. „Sie muss ganz oben angesiedelt werden, nämlich im Staatsministerium.“

Die verbindliche Grundschulempfehlung soll nicht wieder eingeführt werden. Die CDU-Politiker sprechen sich aber für verbindliche Beratungsgespräche aus. Wolf äußerte seine Sorge über den „Trend zur Akademisierung. Eine Bildungspolitik, die darauf abzielt, alle zum Abitur zu führen, ist verfehlt.“ Strobl sagte, mit ihm werde es keine weiteren Gemeinschaftsschulen geben.