Die Stadtlücken haben den Österreichischen Platz nach langer Zeit wiederbelebt. Foto: privat

Der Bezirksbeirat hat zehn Projekte für den städtischen Doppelhaushalt 2018/ 2019 vorgeschlagen.

S-Süd - Jahr für Jahr stand das Jugendhaus Heslachganz oben auf der Projektliste der Bezirksbeiräte im Süden. Lange mussten sie darauf warten, bis sie das Leuchtturmprojekt des Stadtbezirks von der Wunschliste der zu finanzierenden Projekte streichen konnten: Noch in diesem Jahr könnte an der Böblinger Straße der Startschuss für den Neubau mit Stadtteilbibliothek fallen.

Doch längst gibt es ein neues Lieblingsprojekt im Stadtbezirk: Der Österreichische Platz und die angrenzende Fläche unter der Paulinenbrücke. Im letzten Jahr hat die Initiative Stadtlücken dort in Eigenregie den leblosen und unattraktiven Ort unter der Brücke mit kreativen Aktionen für zwei Wochen belebt, unter anderem mit dem Souvenirkiosk Österreichischer Platz.

Österreichische Platz ist das neue Lieblingsprojekt im Stadtbezirk

Seit der Aktion ist nun vielen anderen in der Stadt aufgefallen, dass der Österreichische Platz seinen Namen ja doch nicht ganz umsonst tragen sollte. Besonders den Lokalpolitikern im Süden liegt der Ort am Herzen. In einem interfraktionellen Antrag haben sich alle Parteien darauf geeinigt, dass die „Belebung des Österreichischen Platzes/Paulinenbrücke“ im Doppelhaushalt erste Priorität hat. Dazu fordern die Bezirksbeiräte die Finanzierung eines „Quartiersmanagers“ ein, der sich „um die Bespielung der dann leer stehende Fläche kümmert“. Ergänzend wünschen sich die Fraktionen, dass in der künftigen Nutzung die Interessen der Jugendlichen aus dem Stadtbezirk berücksichtigt werden. Etliche Pläne wurden für den Ort schon mit Jugendräten erarbeitet, meistens sind die aber doch immer wieder in irgendwelchen Schubladen verschwunden. Bisher ist die Fläche unter der Brücke hauptsächlich mit Parkflächen bespielt. Die Verträge mit der Betreiberfirma, so fordert der Bezirksbeirat, soll die Stadt zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen.

Auch Punkt zwei auf der Wunschliste für den Doppelhaushalt ist nicht neu: Der Bezirksbeirat fordert eine umfangreiche Sanierung des Alten Feuerwehrhauses. Das Gebäude, welches von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betrieben wird, ist ein beliebtes Veranstaltungszentrum. Die Lokalpolitiker kritisieren, dass es den „heutigen Anforderungen an ein Veranstaltungszentrum im Stadtbezirk nicht gerecht“ wird, heißt es in dem interfraktionellen Antrag. Im Zuge einer eventuellen, optischen Neugestaltung wollen die Bezirksbeiräte auch ein neues Nutzungskonzept: Das Haus soll für die Bürger aus dem Stadtbezirk sein.

Barrierefreiheit und schönere Plätze sind seit längerem auf der Liste

Dritte Priorität bei den Politikern aus dem Süden für den Doppelhaushalt hat die Barrierefreiheit im Stadtbezirk. Dieser Wunsch stand schon vor zwei Jahren auf der Liste. Letztlich wurden dafür aber von der Stadt keine Mittel bereit gestellt. Nun fordern die Bezirksbeiräte zumindest, dass Barrierefreiheit entlang der Fußwege hergestellt wird, welche im geplanten, städtischen Fußverkehrskonzept als Hauptwege oder Flanierrouten identifiziert wurden.

Die weiteren sieben Projekte auf der Liste stammen on einzelnen Fraktionen. So sollen die zentralen Plätze des Stadtbezirks sollen schöner sein: der Marien-, der Erwin-Schoettle- und der Südheimer Platz. Gefordert ist zudem ein Verkehrskonzept für den Marienplatz und der Ausbau des Spielfeldes dort sowie barrierefreie Erschließung des Heslacher Friedhofs. Hinzu kommen der Wunsch nach einer besseren Situation für Fußgänger im Schwabtunnel sowie eine Erweiterung des Pflegebetriebes des städtischen Eigenbetriebs Leben und Wohnen auf dem neuen Aldi-Areal. Und die Stadtisten wünschen sich einen City-Boulevard an der Hauptstätter Straße.