Gymnasiasten wie auch Gemeinschaftsschüler essen in der neuen Mensa. Foto: Rudel

Die Messelbergschule weiht ihren Mitteltrakt ein – das Herz des kooperativen Bildungszentrums hat 4,5 Millionen Euro gekostet. Das Schulzentrum gilt landesweit als Vorzeigemodell.

Donzdorf - Es gilt schon jetzt landesweit als richtungsweisend. Dabei hat das Herzstück des kooperativen Bildungszentrums in Donzdorf noch gefehlt. Am Freitagabend ist der neue Mitteltrakt der Messelbergschule aber eingeweiht worden, der künftig die Gesamtschule und das Rechberg-Gymnasium verbindet. Er soll dazu beitragen, dass die Schüler der Gemeinschaftsschule und die Gymnasiasten auch jenseits gemeinsamer AGs und Freizeitangebote näher zusammenrücken.

Schon seit zwei Jahren arbeiten die Messelbergschule und das Gymnasium zusammen. Die Gesamtschule verzeichnet kreisweit den höchsten Zuwachs, denn sie hat ihren Schülern viel zu bieten: Sie können dort den Haupt- oder Realschulabschluss oder, dank der engen Zusammenarbeit mit dem Gymnasium, das Abitur machen. Durch Kooperationen mit Betrieben können Jugendliche zudem schon vor dem Schulabschluss einen Vorvertrag für einen Ausbildungsplatz bekommen.

500 Quadratmeter mehr Fläche und eine gemeinsame Mensa

Für das neue Herzstück des Bildungszentrums wurde der bestehende Mitteltrakt der Messelbergschule für 4,5 Millionen Euro komplett umgebaut, rund 500 Quadratmeter zusätzliche Fläche sind so entstanden: Der Mitteltrakt wurde auf zwei Stockwerke erhöht und erweitert und verbindet jetzt beide Schulen. Im Obergeschoss sind die Schulleitung, das Lehrerzimmer sowie Zeichen- und Werkräume der Gemeinschaftsschule untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich die neue gemeinsame Mensa der Schulen, ein Foyer mit Nischen für ein Schülercafé, eine Bibliothek sowie eine Chill-Ecke. Die Faltwände zum angrenzenden Musiksaal können für größere Veranstaltungen beiseite geschoben werden. „Der Saal dient dann als Bühne“, sagt der Donzdorfer Bürgermeister Martin Stölzle.

Die Kommune hat mit 2,8 Millionen Euro den Löwenanteil der Baukosten getragen. Lauterstein hat sich mit einer halben Million Euro beteiligt, das Land hat den Umbau mit einer Million Euro bezuschusst. „Aus unserer Sicht ist das jetzt der große Wurf“, sagt Stölzle. Das Schulzentrum habe bereits gezeigt, dass es funktioniere, nun folge auf die organisatorische die bauliche Entwicklung.

Weitere Investitionen geplant

Für die Kommune wird das nicht die letzte Investition in das Schulzentrum gewesen sein. In den kommenden Jahren braucht man laut Stölzle rund 600 000 Euro für den Brandschutz. Außerdem ist geplant, die Außenanlagen beider Schulen zu einem Campus zu verschmelzen. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden die früher getrennten Schulhöfe über Treppen verbunden. Diese Verbindungen sollten weiter optimiert werden, so Stölzle.

An der Messelbergschule ist man nun froh, dass die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Zwei Jahre lang hatten Schüler und Lehrer damit leben müssen. Der Leiter des Rechberg-Gymnasiums, Franz Fischer, freut sich vor allem über das neue Schülercafé, das in erster Linie für seine Oberstufenschüler interessant sei, und die noch engere Verbindung beider Schulen. „Der Campusstil, den wir dadurch erreichen, ist mir wichtig“, sagt er. Dass das Konzept auch über den Kreis hinaus überzeugt, zeigt das Interesse, dass dem Schulzentrum entgegengebracht wird. In der kommenden Woche ist Fischer beispielsweise bei einer Tagung in Bad Wildbad, um das Bildungszentrum vorzustellen.