Ein Bild des verstorbenen Stuttgarter Polizeipräsidenten Thomas Züfle steht während des Trauergottesdienstes in der Domkirche St. Eberhard. Am Freitag haben rund 1000 Menschen in Stuttgart von Thomas Züfle Abschied genommen. Foto: dpa

Rund 1000 Menschen haben am Freitag in einer bewegenden Trauerfeier in der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart von Thomas Züfle Abschied genommen. Der Polizeipräsident war am vergangenen Sonntag bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.

Stuttgart - In einer bewegenden Trauerfeier haben am Freitag rund 1000 Menschen in der Domkirche St. Eberhard Abschied vom Stuttgarter Polizeipräsidenten Thomas Züfle genommen.

Er habe immer wieder Anstöße für eine neue Umgangskultur gegeben und Beispiele dafür gesetzt, dass man in der Sache unterschiedlich denken, ja auch streiten, aber trotzdem fair und respektvoll miteinander umgehen könne, würdigte Innenminister Reinhold Gall (SPD) die Verdienste des Toten. Seitlich des Altars war ein Porträt von Züfle aufgestellt. Zwei Polizeibeamte hielten die Ehrenwache.

Gall: Züfle war "weltoffen und neugierig"

Der 57 Jahre alte Züfle, der die Polizei der Landeshauptstadt zwei Jahre lang geführt hatte, war am vergangenen Sonntag bei einem Motorradunfall nahe Wildberg im Schwarzwald ums Leben gekommen. Laut Polizei wollte ein 65-jähriger Autofahrer links abbiegen und nahm Züfle die Vorfahrt. Züfles Ehefrau fuhr auf einem zweiten Motorrad hinter ihrem Mann. Sie erlitt einen Schock.

Züfle hatte Siegfried Stumpf abgelöst, der nach dem harten Einsatz gegen Stuttgart 21-Demonstranten in die Kritik geraten war. Er sei keinem Mainstream hinterhergelaufen, sei weltoffen und neugierig gewesen, sagte Gall weiter. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sagte, Züfle habe das Angebot zum Gespräch gemacht, mit dem Ziel zu verstehen und sich gegenseitig zu verständigen.

Züfle hatte vor allem dazu beigetragen, dass sich das Verhältnis zwischen Polizei und Gegnern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 wieder etwas entspannte. Die anschließende Beisetzung war im engsten Familienkreis in Jettingen (Kreis Böblingen) geplant.

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