Der Doku-Fillmer Marcel Mettelsiefen möchte die in Deutschland lebende Syrerin Hala mit zu den Oscars nehmen. Foto: dpa

Der Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen, der mit der Flüchtlings-Doku „Watani: My Homeland“ für den Oscar nominiert ist, will die in Deutschland lebende Syrerin Hala zur Preisverleihung mitbringen.

Los Angeles - Der Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen hoffe sehr, dass der Ankunft der in Deutschland lebende Syrerin Hala am Freitag in Los Angeles nichts mehr im Wege stehe, sagte Mettelsiefen am Mittwochabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur am Rande eines Empfangs für die nominierten Dokumentarfilmer.

Das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Menschen aus sieben überwiegend islamischen Ländern hatte die Anreise der vierfachen Mutter zunächst verhindert. Richter haben das Verbot inzwischen blockiert. Er wolle ihr bei der Oscar-Show eine Plattform bieten, dass sie dort ihre Geschichte einer „starken muslimischen und politisch denkenden Frau“ erzählen könne, sagte Mettelsiefen. Natürlich werde sie als gläubige Muslimin mit einem Kopftuch über den roten Teppich laufen.

Für den Film, den der deutsche Regisseur mit dem britischen Produzenten Stephen Ellis drehte, begleitete er die Familie aus Aleppo über mehrere Jahre bis zu ihrer Ankunft in Deutschland. Halas Ehemann war von der Terrormiliz IS entführt worden.

Anwärter auf den Preis als „Bester Kurz-Dokumentarfilm“

Mettelsiefen ist einer von fünf Anwärtern in der Sparte „Bester Kurz-Dokumentarfilm“. Nominiert ist auch die Doku „Die Weißhelme“ über freiwillige Helfer in Syrien, die nach Bombenangriffen Opfer aus den Trümmern retten. Weitere Filme beleuchten Flüchtlings- und Kriegsthemen.

„Dass diese Themen bei der Oscar-Verleihung so einen großen Stellenwert haben, spricht für die Größe der Katastrophe und gleichzeitig auch für den politischen Prozess, der hier gerade ins Rollen gekommen ist“, meinte Mettelsiefen. „Es ist eine Bestätigung, dass diese Geschichten wichtig sind und erzählt werden müssen.“