Arne Seyboth (auf dem Podium links) stellt die städtische Planung für die Doggenburg-Kreuzung vor. Foto: Fritzsche

Statt der erwarteten städtischen Planung ist beim Bürgerinformationsabend zur Doggenburg-Kreuzung auch der Gegenentwurf einer Anwohnerin vorgestellt und diskutiert worden.

S-Nord - Zwei Planungen für die Umgestaltung der Doggenburg-Kreuzung sind am Montag bei einem Bürgerinformationsabend vorgestellt worden – neben dem Vorschlag des Stadtplanungsamts hatte auch eine Anwohnerin einen Gegenvorschlag mitgebracht.

Die städtische Planung sieht vor, dass der Bereich um das Doggenburghäusle zu einer Fußgängerzone gemacht wird, eingegliedert in eine Art Halbinsel. „Wir hätten uns leichter getan, wenn das Brunnenhäusle nicht unter Denkmalschutz stünde“, gab der Stadtplaner Arne Seyboth zu. Dann hätte dieses verlegt werden können. So ist das aber nicht möglich, es muss um das Gebäude herum geplant werden. Mit der Einrichtung der Fußgängerzone sollen auch die Fahrspuren auf der Lenzhalde verlegt werden. Sie sollen dann nicht mehr zu beiden Seiten des Häuschens verlaufen, sondern, von der Lenzhalde kommend, nur noch rechter Hand des Gebäudes. Zwar sei das Abbiegen von der Kräherwaldstraße auf den Herdweg dann weiterhin möglich, sagte Seyboth. „Aber es ist sehr viel ungemütlicher als bisher, und das ist gewollt.“ Sieben Bäume müssen gefällt werden, da im Zuge der Umgestaltung ein Stück der Grünfläche an der Ecke Feuerbacher Heide/Lenzhalde/Kräherwaldstraße wegfällt. Auch das Abbiegen von der Lenzhalde links auf den Herdweg soll weiterhin möglich sein. Ein Anwohner indes kritisierte, dass es praktisch unmöglich sei, vom Herdweg nach links auf die Lenzhalde Richtung Kräherwaldstraße abzubiegen.

Die Zebrastreifen sollen durch Ampeln ersetzt werden

Die komplette Kreuzung werde zudem mit Ampeln versehen, also alle Zebrastreifen, sagte Seyboth. Diese seien, betonten mehrere Anwohner und Mütter von Kindern, die in die benachbarten Schulen gehen, das eigentliche Problem: „Die Autos halten eben nicht, wenn man den Zebrastreifen betritt, die Fahrer nehmen keine Rücksicht“, sagte eine Mutter. Die Unfälle im vergangenen Sommer, die dem Thema erneute Brisanz verliehen, sind zum großen Teil an den Zebrastreifen geschehen.

Erika Hahn, Anwohnerin der Lenzhalde, hatte eine eigene, alternative Planung mitgebracht. Sie geht von einer Art Kreisverkehr aus, bei dem die Fahrspuren ringförmig um das Brunnenhäusle verlaufen. Bezirksvorsteherin Andrea Krueger erwähnte, dass diese Planung Ähnlichkeit mit einer Kreisverkehr-Lösung habe, die auch einst dem Bezirksbeirat vorgestellt worden sei. „Das ist aber auch eine Frage der Radien“, sagte sie. Eine Frage sei zum Beispiel, ob die Busse um die Ecken kämen oder nicht.

Bisher gibt es nur Geld fürs Planen, nicht fürs Bauen

Die rund 70 versammelten Zuhörer fanden an beiden Lösungen positive und negative Aspekte. Außerdem wurde moniert, dass die Verkehrszahlen – die zwar mit der Planung nichts zu tun hatten, aber ebenfalls gezeigt wurden – aus dem Jahr 2007 stammen. Die sollten aber nun überprüft werden, meinte Arne Seyboth und kündigte an, eine neue Zählung beim Tiefbauamt anzufragen. Nun sollen beide Entwürfe weiter entwickelt und verbessert werden. Andrea Krueger regte außerdem an, die direkten Fußwegebeziehungen in diesem Bereich mit den Schulen und Eltern abzuklären, um eventuelle zusätzliche Ampelanlagen korrekt platzieren zu können.

Die Bezirksvorsteherin machte auch deutlich, dass nur eine zielgerichtete Diskussion Ergebnisse bringen würde: „Wir haben lange gekämpft, an der Doggenburg überhaupt etwas machen zu können. Wenn wir die Verbesserung nicht schaffen, bleibt alles, wie es ist. Wir wollen nicht noch einmal 14 Jahre warten.“ Damit bezog sie sich auf die ersten Versuche, die Kreuzung sicherer zu gestalten – die stammen aus dem Jahr 2000. Bisher hat der Gemeinderat lediglich 50 000 Euro Planungsmittel bereitgestellt. Geld für den konkreten Umbau müsste im Doppelhaushalt 2016/2017 beantragt werden.