Der Autor Akhanli hat ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Foto: dpa

Der deutsche Autor mit türkischen Wurzeln Dogan Akhanli hat sich am Sonntagabend zu seiner vorübergehenden Festnahme geäußert. Er sieht seine kritische Auseinandersetzung mit der Türkei als den Grund dafür an.

Berlin - Der Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli sieht seine kritische Auseinandersetzung mit der Türkei als Ursache für seine von Ankara betriebene vorübergehende Festnahme. Er habe kritisch über die türkische Politik und Geschichte geschrieben, sagte der ursprünglich aus der Türkei stammende Autor am Sonntag der ARD in Spanien. „Das gefällt der Türkei bestimmt nicht. Sie möchten mich zum Schweigen bringen.“ Beugen will sich der geradezu fröhlich wirkende 60-Jährige dem Druck aber nicht. „Aber ab 60 will ich auch nicht mehr schweigen“, sagte er lachend.

Festgesetzt in Spanien

Akhanli, der ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft hat, war im Spanien-Urlaub festgenommen, nach einem Tag aber wieder freigelassen worden. Er darf Spanien für die Dauer des Auslieferungsverfahrens nicht verlassen.

Hintergrund der Festnahme ist nach Angaben von Akhanlis Anwalt der Vorwurf, dieser sei 1989 an einem Raubmord in Istanbul beteiligt gewesen - ein Vorwurf, von dem er vor einem türkischen Gericht zunächst freigesprochen worden war.