Nach der Sanierung wurde das Hallenbad 2011 wieder eröffnet. Foto: factum/Archiv

Gemeinsam mit der vermeintlichen Konkurrenz will die Stadt um neue Gäste werben.

Ditzingen - Das Stadtbad Ditzingen ist den Bürgern lieb und teuer. Im Jahr 1961 erbaut, wurde es anlässlich seines 50-jährigen Bestehens modernisiert. Die technische Anlage, von der Wasseraufbereitung bis zur Lüftungstechnik, wurde saniert, die Dusch- und Sanitärräume neu gestaltet. Dass ein Hochwasser den Zeitplan zur Modernisierung torpedierte, focht die Ditzinger nicht an. Sie halten dem Bad die Treue – wenngleich die Besucherzahlen besser sein könnten, wie die Verwaltung bekennt. Sie teilt die Befürchtung einiger Ditzinger Stadträte aber nicht, die im Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales fragten, ob die Wiederöffnung des modernisierten Leonberger Bades nicht zu einer weiteren Verschlechterung führe.

Der Amtsleiter Thomas Wolf zerstreute die Sorge mit dem Hinweis, dass man mit den Leonbergern vielmehr über eine gemeinsame Werbekampagne nachdenke. Beide Bäder könnten mit eigenen Schwerpunkten werben und Badegästen aus dem Strohgäu vermitteln, für den Badegenuss mit Wellnessfaktor nicht in die Region fahren zu müssen.

Deutlich größeres Minus als in den Vorjahren

Wie aus dem Jahresabschluss 2014 des städtischen Eigenbetriebs „Wasserversorgung“ hervorgeht, schloss das Bad mit einem Verlust von 763 000 Euro ab. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, damals waren es 529 000 Euro. Ungünstig auf das Ergebnis wirkte sich auch der krankheitsbedingte, langfristige Ausfall zweier Schwimmmeister aus. Sie mussten teurer durch Personal einer Privatfirma ersetzt werden.

Negativ auf die Bilanz hatte sich auch ausgewirkt, dass 2014 das Bistro geschlossen worden war, somit die Erlöse zurückgingen. Auch wenn die Sicherheit im Kassenbereich erhöht worden sei, verlor die Stadt zudem 8000 Euro durch Diebstahl und Einbrüche. Auch große, bisher nicht gekannte Verunreinigungen in den Filtern mussten lokalisiert und beseitigt werden.

Eine deutliche Absage erteilte die Verwaltung dennoch dem Vorschlag, in den Sommerferien zu öffnen. Während die Infrastruktur – vom Lüftungsbetrieb bis zum Personaleinsatz – dieselbe sei, ginge in diesen Wochen die Besucherzahl drastisch zurück. „Damit maximieren Sie den Abmangel“, warnte der OB Michael Makurath.