Die Kandidatensuche geht weiter. Im Oktober ist Wahl geplant. Foto: dpa

Bisher haben sich nur wenige Bewerber gemeldet. Das war so nicht erwartet worden.

Ditzingen - Der Jugendgemeinderat hat in einer seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause erklärt, wie er Werbung machen wolle für das nächste Gremium, in den Schulen bei Veranstaltungen. Die zweijährige Amtszeit des Jugendgemeinderats läuft im Herbst aus. Seit rund vier Wochen können sich Kandidaten bewerben für die zwölf Sitze. Doch das Interesse daran hält sich derzeit in Grenzen.

Bisher gibt es drei neue Kandidaten. „Vier haben zugesagt, nochmals zu kandidieren, haben sich aber noch nicht beworben“, sagt Kristina Steiger. Sie ist im Ditzinger Rathaus für das neue Gremium zuständig. Auch sie hat damit gerechnet, das das Interesse größer sein würde. Zumal sich auch der Jugendgemeinderat selbst überzeugt davon gezeigt hat, dass sich genügend Kandidaten Interesse hätten.

Mit eigenem Stand beim Hafenscherbenfest

Man wolle jetzt nochmals verstärkt Werbung machen, sagt Steiger. Die nächste Gelegenheit dazu, am 9. und 10. September beim Ditzinger Hafenscherbenfest, war aber ohnehin vorgesehen. Der Stand befindet sich an der Tiefgarage in der Marktstraße. Die Jugendräte werden dort Erfrischungsgetränke ausgeben.

Der Bewerbungsschluss ist am 12. September. In Ditzingen lebende Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren können sich bewerben. Die Wahl selbst findet in der Zeit vom 23. bis 27. Oktober statt.

Viele der amtierenden Räte treten nicht mehr an, weil sie demnächst die Schule beendet haben – und damit ungewiss ist, ob sie weiterhin in der Stadt sein werden. Wer nicht in der Stadt wohnt, hat sein Recht auf das Mandat verwirkt. Deshalb schied vor wenigen Wochen bereits Daniel Arzt aus, der seitherige Sprecher des Gremiums.

Jeder musste seine Rolle erst finden

Als der Gemeinderat vor zwei Jahren erstmals zusammentrat, wusste niemand, wie sich das Gremium und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung entwickeln werden würden. Der Gemeinderat stand hinter dem Gremium, das früher schon mal von der CDU gefordert wurde und dann in einem weiteren Anlauf von den Grünen erfolgreich beantragt wurde.

Jeder Jugendgemeinderat musste seine Rolle erst finden, sowohl gegenüber dem Vorsitzenden des Gremiums, dem Oberbürgermeister Michael Makurath, als auch der Verwaltung. Auch der Vorsitzende Makurath musste seine Rolle erst finden: Verwaltungsverfahren zu erklären, war er nicht gewohnt. Am Ende der zwei Jahre hat sich ein selbstbewusstes Gremium entwickelt, das viel forderte, Anregungen der Verwaltung zwar annahm, aber auch deutlich seine Position vertrat.

Die erste Bewährungsprobe wird allerdings jetzt erst kommen: Nach der Sommerpause wird die Bürgerinformation zum Jugendfreizeitplatz stattfinden. Der Jugendgemeinderat hat diesen gewünscht, der Gemeinderat hat vor seiner Entscheidung für oder gegen die Anlage des Platzes bei der Konrad-Kocher-Schule zunächst eine Bürgerinformation vorgesehen. Das Ergebnis der Veranstaltung wird in die Beschlussfassung des Gemeinderats einfließen. Allerdings haben einige Anwohner – Gegner des Platzes bei der Schule – angekündigt, nicht zu kommen. Sie schließen den Klageweg nicht aus.