TV-Moderator Chris Fleischhauer (links) hat sich mit Steffen Schneider verlobt Foto: Sage

Der schwule TV-Moderator Chris Fleischhauer findet, die Veranstaltungen zum Christopher Street Day zeichnen ein falsches Bild von Homosexuellen. Die eigentliche Botschaft ginge im Kommerz unter.

Stuttgart - Heftige Kritik hat der homosexuelle TV-Moderator Chris Fleischhauer am Christopher Street Day geäußert, wie er in Deutschland gefeiert wird. „Die meisten Veranstaltungen zum CSD sind nur noch auf Kommerz ausgerichtet“, sagte der 33-Jährige den Stuttgarter Nachrichten. „Immer größer, immer mehr, immer spektakulärer“ sei das Motto des Festivals für die Belange der Schwulen und Lesben – da gehe die eigentliche Botschaft unter.

Für die Diskussion um die Homo-Ehe sei es „absolut nicht von Vorteil, wenn Trucks durch die Städte ziehen, auf denen halbnackte Typen stehen, die freudig mit dem Hintern wackeln“, sagte Fleischhauer, der als erste männliche „Lotto-Fee“ bekannt geworden ist und kürzlich seinen Vertrag mit Lotto bis 2017 verlängert hat. Der Großteil der schwulen Männer sei „ganz normal“ und von Heterosexuellen kaum zu unterscheiden. Angesichts der schrillen CSD-Paraden müsse sich niemand wundern, „wenn es beim Thema Homo-Ehe nur stockend vorangeht“.

Vor wenigen Tagen hat sich der Redaktionsleiter von Regio TV auf Mallorca mit seinem Lebenspartner Steffen Schneider verlobt und will sich 2016 von Bürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) trauen lassen. Die Bezeichnung „Politparade“ beim CSD hält er für falsch: „Diese Bezeichnung zeigt, wie weit man von einer Demo entfernt ist.“ In der Zeit seines Outings hätten ihm viele junge Schwule geschrieben, denen er Mut fürs eigene Outing gegeben habe.