Bachelor-Studiengänge dauern in der Regel nur drei bis vier Jahre Foto: dpa

Bundesweit sind immer weniger Unternehmen mit den Absolventen von sogenannten Bachelor-Studiengängen zufrieden. Die Firmen in Baden-Württemberg sehen das allerdings anders.

Stuttgart - Die baden-württembergischen Firmen haben die Kritik der Wirtschaft auf Bundesebene zurückgewiesen, wonach sich viele Absolventen von Bachelor-Studiengängen nicht in der Praxis bewährten.

„Der Bachelor in Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften genießt bei den Maschinenbauunternehmen in Baden-Württemberg eine hohe Akzeptanz“, sagte Dietrich Birk, Geschäftsführer des Maschinenbauverbands VDMA in Baden-Württemberg, unserer Zeitung.

In einer Umfrage des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK) haben nur 47 Prozent der befragten Unternehmen gesagt, die Bachelor-Absolventen erfüllten ihre Erwartungen. Der Bachelor ist ein akademischer Grad. Er soll der erste berufsqualifizierende Hochschulabschluss sein. Das Studium umfass in der Regel nur drei Jahre und kann mit einem aufbauende Master-Studiengang ergänzt werden.

Die Arbeitgeber in Baden-Württemberg haben die Kritik des (DIHK) an den Bachelor-Absolventen als „wenig hilfreich und für Baden-Württemberg nicht zutreffend“ zurückgewiesen. Es sei zu befürchten, dass dadurch noch mehr Studierende in die Master-Studiengänge getrieben werden, sagte Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg. Die Wirtschaft dagegen wünscht sich mehr Nachwuchs für die duale Ausbildung.

Auch Leni Breymaier, Verdi-Vorsitzende im Land, kann die Kritik einiger Firmen nicht nachvollziehen: „Die Arbeitgeber haben Druck auf die Politik ausgeübt, damit die Ausbildungszeiten dramatisch verkürzt werden“, sagte sie. „Wenn sie sich jetzt darüber beschweren, dass ein Bachelor-Absolvent mit 21 Jahren nicht als fertige Führungskraft ins Unternehmen kommt, brauchen sie sich nicht zu wundern.“