Sorgt mit ihrer Dienstwagenwahl für Irritation: Regionaldirektorin Nicola Schelling Foto: Max Kovalenko

Die neue Regionaldirektorin bestellt ihren Dienstwagen nicht bei Stuttgarter Produzenten, sondern bei einem amerikanischen Hersteller. Das sorgt gleich zu Beginn für Misstöne.

Stuttgart - Noch nicht lange im Amt, sieht sich die Direktorin des Verbands Region Stuttgart heftiger Kritik ausgesetzt. Es geht um das neue Dienstfahrzeug, mit dem Nicola Schelling demnächst von Stuttgart aus Termine in Göppingen, Herrenberg oder Ludwigsburg wahrnehmen will.

Ausgewählt hat die 47-Jährige nach Informationen unserer Zeitung allerdings kein modernes Fortbewegungsmittel aus regionaler Produktion von Mercedes-Benz oder Porsche. Vielmehr wird Schelling mit einem Model S der US-amerikanischen Marke Tesla unterwegs sein. Diese Entscheidung kommt bei einigen Regionalpolitikern nicht gut an. Rainer Ganske (CDU), verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion, betont, Nicola Schelling als Repräsentantin der Region stünde es „gut zu Gesicht, wenn sie auf die Innovationskraft des Stuttgarter Raums setzt“. Daimler und Porsche seien Leuchttürme und bauten hochökologische Autos. Da hätte Schelling „mit Sicherheit ein adäquates Fahrzeug gefunden“.

Andreas Hesky, Fraktionschef der Freien Wähler und Waiblinger OB, ist ebenfalls irritiert. Ein Dienstwagen sei immer „ein Statussymbol“, mit ihrer Entscheidung für Tesla habe die Regionaldirektorin Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) räumt ein, er selbst habe Frau Schelling auf deren Frage, was er von ihrem Vorhaben halte, gesagt: „Nix!“ Welches Dienstauto bestellt werde, sei aber allein eine Entscheidung der Geschäftsstelle des Verbands Region.

Nicola Schelling selbst betont angesichts der Vorhaltungen, sie habe sich bewusst für den Tesla S entschieden, um in Sachen Elektromobilität und Energiewende ein Zeichen zu setzen. Angesichts des zunehmenden politischen Drucks habe sie sich aber entschlossen, das Fahrzeug privat zu bestellen und mit dem Verband nur noch „das ganz normale Kilometergeld“ abzurechnen.