Verhaltener Jubel bei den Linken und Johanna Tiarks (zweite von links) im Weltcafé Foto: Lichtgut/Michael Latz

Kein Grund zur Traurigkeit, aber auch kein Jubel: Die Linken feiern das Wahlergebnis im Weltcafé verhalten.

Stuttgart - Ist dieses Wahlergebnis ein Sieg oder eine Niederlage? „Es ist ein Auftrag“, sagt die Kandidatin der Linken im Wahlkreis I, Johanna Tiarks. Ein Auftrag, weiter für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, weiter das Profil zu schärfen, so die Kandidatin.

So hat Stuttgart gewählt

Die Antwort zeigt: die Stimmungslage bei den Linken und ihren Anhängern ist ambivalent. Das drücken auch die Stoßseufzer der rund 100 Sympathisanten im Weltcafé am Charlottenplatz aus, als kurz nach 18 Uhr die erste Hochrechnung über die Videoleinwand huscht. Beim Ergebnis der Linken hallt ein „Oh“ durch den Raum, bei dem der AfD ein „Buh“.

Botschaft von Riexinger aus Berlin

Auch der Spitzenkandidat und Linke-Parteivorsitzende Bernd Riexinger, der für den Wahlkreis II erstmals in den Bundestag einzieht, funkt seinen Parteifreunden eine SMS-Botschaft nach Stuttgart: „Wir haben trotz zweier Parteien, die nun neu in den Bundestag einziehen, unser Ergebnis bestätigt. Der Einzug der AfD ist dramatisch, aber wir werden die Partei sein, die sich der AfD am entschiedensten entgegenstellt.“ Nach dem Abarbeiten an der „Partei der Finsternis“ (Jargon der Linken) überwiegt am Ende aber die Freude. In Stuttgart habe die Partei im Wahlkampf auch 30 neue Mitglieder gewonnen.