Philipp Lahm hat seinen sportlichen Erfolg in Unternehmensbeteiligungen umgemünzt. Foto: dpa

Früher gaben die Fußballhelden ihr Geld lieber für den schnellen Genuss aus. Dann kam die Ära der Tankstellen und Lottobuden. Heute investiert der vermögende Fußballrentner in nachhaltige Werte – siehe Philipp Lahm.

Stuttgart - Die Nachricht, dass Philipp Lahm die Mehrheit beim Naturkosthersteller Schneekoppe übernommen hat, dürfte bei ganz vielen Menschen dieselbe Reaktion ausgelöst haben: Schneeeeeeekoppe! Das summt man automatisch gedankenverloren vor sich hin, so wie man es von den Werbespots aus der Kindheit unauslöschlich im Ohr hat. Die Marke passt ja zum pumperlgsund aussehenden Lahm, der auch heute noch spielend als Werbegesicht des Kinderaufpäppel-Safts Rotbäckchen durchgehen könnte. Beteiligt ist der frühere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aber noch am Fußsalbenhersteller Sixtus.

Früher sind Fußballer nach ihrer Karriere mit dem Geld noch etwas anders umgegangen. In den 1970er Jahren setzte der nordirische Fußballstar George Best den Trend. Auf die Frage, was er mit seinen Millionen angestellt habe, antwortete er: „Alkohol, Frauen, Autos, den Rest habe ich verprasst.“ Eine Geldanlage, die sich allerdings als nicht zukunftsfähig erwies, weshalb die Fußballprofis in den 80er Jahren solider investierten, wahlweise in Toto-Lotto-Annahmestellen oder Tankstellen. Es folgte die große Zeit der Fußballschulen, die viele Profis als Geldanlage und für die eigene Weiterbeschäftigung nutzten. Die berühmteren Vertreter begannen, im Beckham-Style eigene Modekreationen auf den Markt zu bringen.

Gesund, positiv, nachhaltig – so investieren Hildebrand, Lahm und Co.

Der Ex-Fußballer von heute macht dagegen gerne in Start-ups. Der frühere VfB-Torwart Timo Hildebrand engagiert sich finanziell bei jungen Unternehmen, die für gesunde Lebensmittel stehen. Das Ernährungs-Kontrastprogramm serviert Lukas Podolski, der sich von Fachleuten gerade ein eigenes Döner-Imperium aufbauen lässt. Fredi Bobic wiederum ist nicht nur Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt, sondern auch Teilhaber einer Firma, die per 3-D-Drucker Promifiguren herstellt. Während sich Christoph Metzelder bei der Werbeagentur Jung von Matt eingekauft und dort mit einer Spielerberatungsfirma angedockt hat.

Die Liste der Spieleraktivitäten ist lang. Besondere Erwähnung verdient noch der frühere HSV-Profi Maximilian Beister. Er ist an einem Projekt von Freunden beteiligt, die einen Bierbecher mit integriertem Pommes-Schälchen entwickelt haben.