Die Fraktion mit dem neuen Gitarristen Daniel Höhl (Zweiter von links) Foto: Duncan Smith

Nach dem Tod von Marc Lory macht die Rockband Die Fraktion mit neuem Gitarristen weiter. Jetzt wollen sie erst einmal den VfB im Kampf gegen den Abstieg unterstützen.

Berlin - Als rund 30 Bundestagsabgeordnete Anfang Februar in Berlin einen Fanclub des VfB Stuttgart gegründet haben, gab es eine große Überraschung. Die Rockband Die Fraktion trat in der EnBW-Repräsentanz am Schiffbauerdamm auf. Die Berliner Musiker mit schwäbischen Wurzeln spielten ihre Songs „Für immer VfB“ und „VfB ein Leben lang“ unplugged. Die Einlage war zweifelsohne einer der Höhepunkte des Abends. „Es war ein anderes Pflaster als sonst, aber es hat Spaß gemacht. Die Leute sind in dieser lockeren Atmosphäre ganz gut mitgegangen“, sagt Sänger Philipp Schmid.

Für Die Fraktion war es der erste öffentliche Auftritt nach dem schmerzhaften Tod ihres Freundes und Band-Mitbegründers Marc Lory. Im August des vergangenen Jahres war der an Hautkrebs erkrankte Lory im Alter von gerade mal 37 Jahren gestorben. In ihm verloren Philipp Schmid, Ralph Rieker und Simon Schmid aber nicht nur einen sehr guten Freund, sondern zudem ihren Gitarristen und Ideengeber. Deshalb überlegte das Trio lange, ob und wie es weitermachen will. „Wir haben uns letztlich dafür entschieden“, sagt Philipp Schmid, „wir sind uns sicher, dass das in Marcs Sinne ist.“

Die Band hat in Daniel Höhl keinen Unbekannten als neuen Gitarristen verpflichtet. Er ist ein langjähriger Freund, der in der Vergangenheit bereits bei mehreren Auftritten – zum Beispiel beim Saison-Opening des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart 2009 – aushalf. Weil der neue Gitarrist in Wendlingen wohnt und Bassist Ralph Rieker derzeit mit Popstar Andreas Bourani durch Deutschland tourt, wurden Philipp und Simon Schmid beim Auftritt vor den Berliner Politikern von Philipp Schardt (Gitarre) und Christoph Rau (Trommel) unterstützt. In naher Zukunft will dann auch das neue Stamm-Quartett zusammen auf die Bühne zurückkehren. Es werde auf alle Fälle noch einen Auftritt bei einem VfB-Heimspiel in der Bundesliga-Rückrunde geben, kündigt Philipp Schmid an. Bei welchem, ist noch nicht klar. „Wir wollen aber definitiv in den Kampf gegen den Abstieg eingreifen“, sagt der gebürtige Stuttgarter, der seit neun Jahren in Berlin lebt, mit einem Augenzwinkern, „wir wollen ein musikalischer Mutmacher sein.“ Den Verein, die Mannschaft und die Fans wird’s freuen. Unterstützung kann der VfB in diesen schwierigen Zeiten gut gebrauchen.