Renate Schmid, Birgit Schulz (v. li.), Brigitte Hielscher und Helga Schmälzle (von rechts) sind vier der zehn Helferinnen. Über das Engagement freuen sich Ernst-Martin Lieb , die Diakonin Birgit Keyerleber (3.v.re.) und Margot Schmid (4.v.re.) von der Sozialstation. Foto: A. Kratz

Der Diakonieverein Möhringen-Sonnenberg-Fasanenhof hat das Projekt „Gute Besserung daheim“ offiziell gestartet. Ehrenamtliche helfen Eltern, wenn diese sich aus beruflichen Gründen nicht um ihren kranken Nachwuchs kümmern können.

Möhringen - Brigitte Hielscher ist sich sicher gewesen: „Das ist das richtige Projekt für mich.“ Seit einigen Monaten ist sie im Ruhestand. „Ich wollte meine frei werdende Zeit sinnvoll nutzen“, sagte die Rentnerin auf der Mitgliederversammlung des Diakonievereins und ergänzte: Sie könne sich gut vorstellen, kranke Kinder zu Hause zu betreuen und so berufstätige Eltern zu unterstützen.

Der Pfarrer Ernst-Martin Lieb und die Gemeindediakonin Birgit Keyerleber nutzten den Termin am Mittwochabend, um die neue Initiative noch einmal vorzustellen und offiziell den Startschuss zu geben. Es geht um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Helferinnen unterstützen Eltern, wenn sich diese aus beruflichen Gründen nicht um ihr krankes Kind kümmern können. „Wir wollen nicht, dass Eltern ihre kranken oder noch nicht wieder gesunden Kinder in die Kita oder Schule schicken, nur weil sie keine andere Möglichkeit sehen“, sagte Lieb.

Zehn Helferinnen sind gefunden

Bislang haben sich zehn Ehrenamtliche gefunden. Der Diakonieverein hat sie geschult. Die Frauen haben einen Kurs „Erste Hilfe am Kind“ und eine Hygieneschulung absolviert und wurden über die Themen Kinderkrankheiten und Dokumentation informiert. Ein weiterer Kurs soll folgen. In diesem erfahren die Ehrenamtlichen, wie man kranke Kinder sinnvoll beschäftigt.

Die Mitarbeiter der Diakoniestation vermitteln die Ehrenamtlichen. Der Diakonieverein hat dafür eine eigene Telefonnummer eingerichtet. Die Eltern müssen nicht Mitglied im Diakonieverein sein, um Hilfe zu bekommen. Allerdings wünscht sich der Verein, dass wer das Angebot gut findet, über eine Mitgliedschaft nachdenkt. Die Ehrenamtlichen bekommen eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 6,50 Euro in der Stunde. Die Eltern übernehmen diese Kosten. Außerdem zahlen sie den Helferinnen eine einmalige Fahrtkostenpauschale in Höhe von acht Euro.

Ein Pilotprojekt

„Gute Besserung daheim“ ist ein Pilotprojekt in Stuttgart. Der Diakonieverein hofft, dass die Stadt die Initiative unterstützt. Erste Gespräche mit dem Jugendamt und dem Sozialamt gab es bereits. Der Diakonieverein wird das Projekt nun ein Jahr lang evaluieren, um dann der Stadt Daten präsentieren zu können.

Wer Unterstützung bei der Pflege seines kranken Kindes braucht, meldet sich bei der Diakoniestation unter 99 74 12 61. Der Diakonieverein such weitere Helferinnen. Interessierte nehmen unter Telefon 45 74 51 Kontakt mit Birgit Keyerleber auf. Weitere Informationen stehen im Internet unter www.gute-besserung-daheim.de.