Freude pur bei den Spielerinnen des VfL Wolfsburg Foto: dpa

Das Double ist perfekt: Nach der Meisterschaft holten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg nun auch den DFB-Pokal. Im Finale besiegten die Damen aus Niedersachsen den SC Sand mit 2:1.

Köln - Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben zum vierten Mal nach 2013, 2015 und 2016 den DFB-Pokal gewonnen und ihrem scheidenden Cheftrainer Ralf Kellermann einen perfekten Abschied beschert. Die Niedersachsen setzten sich am Samstag vor 17 016 Zuschauern in Köln wie im Vorjahr knapp mit 2:1 (0:0) gegen den SC Sand durch.

Dank der beiden Treffer der dänischen Nationalspielerin Pernille Harder (65. Minute/75.) machte der VfL eine Woche nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft das Double perfekt. Sand gelang eine Minute nach der Roten Karte für Wolfsburgs Nationalspielerin Alexandra Popp nur noch der Anschlusstreffer durch Jovana Damnjanovic (78.). In der Nachspielzeit sah auch noch die Wolfsburgerin Sara Björk Gunnarsdottir die Gelb-Rote Karte.

„Harte Arbeit“ für Wolfsburg

„Die Emotionene sind mit mir durchgegangen“, sagte Rotsünderin Popp zu ihrer Aktion und ergänzte: „Trotzdem haben wir den Sieg eingefahren. Wir haben es geschafft. Das überwiegt.“ VfL-Kollegin Nilla Fischer sprach davon, dass es „harte Arbeit“ war. „Wir haben eines unserer schlechtesten Spiele in dieser Saison gemacht. Wir haben zu wenig Fußball gespielt.“. Enttäuscht war dagegen Sand-Spielerin Anne von Bonn: „Es überwiegt die Traurigkeit. Es wäre mehr drin gewesen. Es ist bitter gelaufen.“

Beide Trainer konnten bis auf die Langzeitverletzen bei herrlichem Sommerwetter ihre besten Formationen auf den Rasen schicken. Wie erwartet übernahm der Favorit aus Niedersachsen zunächst die Initiative, ohne sich aber gute Torchancen zu erspielen. Doch nach einer Viertelstunde kamen die Badenerinnen immer besser ins Spiel. Nach einem Freistoß verzog Verena Aschauer (17.) von der linken Seite aus spitzem Winkel nur knapp.

Auf der Gegenseite geriet Harders Schuss (26.) von der Strafraumgrenze zu schwach, um SC-Torhüterin Carina Schlüter ernsthaft in Gefahr zu bringen. Insgesamt bot Meister Wolfsburg eine spielerisch wenig berauschende Vorstellung und tat sich schwer mit dem gut organisierten und laufstarken Team von Trainer Richard Dura. Dem VfL-Spiel fehlte es vor allem in der ersten Hälfte an Ideen und Tempo.

Bei Sand fehlt die Präzision

Der Bundesliga-Achte probierte immer wieder, mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen. Vor allem die serbische Torjägerin Damnjanovic, die zur kommenden Saison zu Bayern München wechselt, war ein Aktivposten. Oft fehlte es aber an der nötigen Präzision. Fast wäre Sand dennoch in Führung gegangen, aber ein Distanzschuss von Laura Feiersinger kurz vor dem Halbzeitpfiff strich knapp über das Gehäuse von Nationaltorhüterin Almuth Schult.

Es blieb ein enges Match. Auch wenn bei Sand angesichts der hohen Temperaturen um 30 Grad am Ende etwas die Kräfte ausgingen, war kein Klassenunterschied zu erkennen. So benötigte der Favorit am Ende eine Standardsituation, um den Bann zu brechen. Bei einer Ecke von Caroline Hansen verschätzte sich Torfrau Schlüter, so dass Harder zum 1:0 einköpfen konnte. Zehn Minuten später schien die Partie mit dem zweiten Tor der Dänin entschieden, ehe es Damnjanovic doch nochmal spannend machte.