Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, rechts) spricht bei ihrem Besuch im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg mit einer Patientin. Foto: dpa

Seit 50 Jahren kämpfen die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums gegen die Krankheit. Zum Jubiläum macht sich die Kanzlerin höchstpersönlich ein Bild von ihrer Arbeit - und wirbt für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Forschung.

Seit 50 Jahren kämpfen die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums gegen die Krankheit. Zum Jubiläum macht sich die Kanzlerin höchstpersönlich ein Bild von ihrer Arbeit - und wirbt für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Forschung.

Heidelberg - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wissenschaft geworben. „Das Wissenschaftlerleben wird immer mobiler sein als das anderer Berufsgruppen“, sagte sie bei einem Besuch des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) am Mittwoch in Heidelberg. Deshalb gehe es auch um Zeithorizonte, „in denen man sich zutraut, eine Familie zu gründen und nicht schon wieder den nächsten Karriereschritt zu leisten“. Nicht nur die Krebsforschung müsse am Individuum ausgerichtet sein, auch die Forscherkarrieren müssten individuell geplant werden, forderte Merkel.

Hilfreich seien hier auch die Vätermonate beim Elterngeld. „Das führt dann dazu, und das ist sozusagen mein Traumziel, dass ein Arbeitgeber nicht mehr weiß, egal, ob er die Frau oder den Mann einstellt: Wie entscheidet sich das Paar dann in der Aufteilung der Erziehungspflichten?“, sagte die Kanzlerin. „Und wenn das erreicht ist, dann werden die Frauen auch gute Chancen haben und die Männer mehr Freude an den Kinderchen.“ Die Männer müssten ja nicht erst als Großväter „die Freude am Baby“ entdecken.

Merkel lobte das DKFZ, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, als „Perle in der deutschen Forschungslandschaft“. „Wir, die Politik, können nur dafür sorgen, dass Sie in Ruhe weiterarbeiten können, dass wir Ihnen nicht zu viele Vorschriften auf der einen Seite machen und nicht zu wenig Aufmerksamkeit auf der anderen Seite widmen.“ In Laboren informierte sich Merkel bei ihrem Besuch über den Zusammenhang von Stoffwechselproblemen und Krebs sowie über Krebsstammzellen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sprach die Kanzlerin zudem mit jungen Wissenschaftlern über Themen wie Zukunftsperspektiven und Chancengerechtigkeit. Es war Merkels erster Besuch im DKFZ.